Parallele X by Theodore Sturgeon

Parallele X by Theodore Sturgeon

Autor:Theodore Sturgeon [Sturgeon, Theodore]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-19T04:00:00+00:00


»Eine Viertelstunde.« Klick! Croy sah die beiden an. »Habe ich noch eine Viertelstunde?« Sein Gesicht war naß.

Killilea warf einen Blick auf seine Uhr. »Wie fühlen Sie sich?«

»Nicht gut.«

Killilea ging ins Schlafzimmer und kam einen Moment später mit einer Spritzennadel wieder. »Legen Sie sich hin.«

Er berührte Croys Nacken. »Entspannen Sie sich. Entspannen Sie sich ganz. Besser.« Er rollte den linken Ärmel hoch, ließ einen Tropfen der Flüssigkeit ab und grub die Nadel in die große Vene an der Innenseite des Ellbogens. »Ruhen Sie sich aus, bis er kommt. Sie werden durchhalten.«

»Was ist es?«

»Adrenalin.«

Croy schloß die Augen. Seine Lippen waren leicht bläulich. Er atmete schwach.

»Bist du sicher, daß er durchhält?« fragte Prue.

»Ja.« Killilea lächelte dünn. »Glaubst du ihm?«

»So ziemlich.«

»Ich auch. So ziemlich. Wir könnten einen schlimmen Fehler machen, Prue.«

»Mm. Oder auch nicht.«

Er ging im Zimmer auf und ab. »Moral und Ethik«, sagte er. »Man weiß es nie so recht, was?«

»Man muß nur sein Bestes geben«, erwiderte sie. »Killy, du tust wirklich dein Möglichstes.«

»Wirklich?«

»Du reagierst viel öfter ethisch als moralisch. Du reagierst ethisch, wo die anderen moralisch reagieren würden.«

»Woran denkst du speziell?«

»Killy, du hast nie ein Wort darüber verloren, was ich getan habe. Die anderen Männer, meine ich, Karl und der Koala ...«

»Was hätte ich denn sagen sollen?«

Sie sah ihre Hände an. »Du hast Bücher gelesen. Rasende Eifersucht und Bitterkeit und Mißtrauen ...«

»Oh.« Er dachte einen Moment lang scharf nach. »Was du getan hast, waren nur kleine, unwichtige, Einzelheiten, die du zur Selbstbestätigung gebraucht hast. Die große Tat war dein Weggehen. Das gefiel mir nicht. Aber ich hatte nicht das Gefühl, daß ein Teil von mir diese Dinge tat. So denken Eifersüchtige. Du hattest keine anderen Männer, als du bei mir warst. Du wirst keine haben, wenn du zurückkommst.«

»Nein«, sagte sie fast unhörbar. »Aber, Killy, das meine ich ja, wenn ich sage, daß du nicht moralisch reagierst. Die Moral an sich hätte das getötet, was wir gemeinsam hatten. Ethik – und hier ist es nur ein anderer Name für die Achtung, die wir zueinander haben – hat es gerettet. Wieder ein Argument für die höheren Überlebenswerte der Ethik.«

Sie saßen schweigend in dem Lehnstuhl, der nur für einen gedacht war, bis Killilea einen Blick auf die Uhr warf, sich aus dem Stuhl erhob und zu Croy hinüberging.

»Es ist fast soweit, Croy«, sagte er ruhig. »Fangen Sie mit der Inszenierung an. Glauben Sie, Sie schaffen es?«

Croy schwang die Beine auf den Boden und schüttelte heftig den Kopf. »Mein Gesicht ist wie aus Gummi, und ich habe das Gefühl, ich sei eben die Dreihundert-Meter-Strecke gelaufen. Aber ich gebe nicht auf.«

»Komm, Prue.«

Sie gingen ins Schlafzimmer, knipsten das Licht aus und schlossen die Tür, bis nur noch ein fingerbreiter, goldener Strahl von der Wohnzimmerlampe hereindrang.

Sie warteten.

Es klingelte. Croy ging an die Tür. »Es ist unten«, murmelte Killilea. »Drücken Sie auf den Knopf in der Kochnische. Und vergessen Sie nicht, die Tür hier ist verschlossen, wenn Sie sie öffnen wollen. Sprechen Sie ziemlich laut, dann wird er es auch tun. Ich warte auf die Stichworte. Und, Croy, Gott stehe Ihnen bei, wenn .



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