Outlaw by Lee Child

Outlaw by Lee Child

Autor:Lee Child
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2011-10-30T23:00:00+00:00


43

Sie setzten mit einem Sprung über die Kuppe, von der aus die fernen Rockys wieder nahe erschienen. Danach nahm Vaughan den Fuß vom Gas und ließ den Wagen fast eine Meile weit ausrollen. Dabei behielt sie den Innenspiegel im Auge. Sie befanden sich noch mitten im Gemeindegebiet von Despair. Aber hinter ihnen blieb alles ruhig. Sie parkte halb auf dem Bankett, halb auf der Fahrbahn und ließ den Motor im Leerlauf tuckern. Sie sank auf dem Fahrersitz zusammen und ließ ihre Hände im Schoß ruhen.

»Wir brauchen die State Police«, sagte sie. »In Despair ist der Mob los, und wir wissen nicht, was aus Maria geworden ist. Unabhängig davon, was sie gegen Ramirez hatten, können wir nicht annehmen, dass sie seine Freundin anständig behandeln werden.«

»Annehmen dürfen wir überhaupt nichts«, entgegnete Reacher. »Wir wissen nicht bestimmt, dass sie dort ist. Wir wissen nicht mal sicher, dass der Tote Ramirez war.«

»Zweifeln Sie im Ernst daran?«

»Die State Police täte es. Bisher ist das Ganze eine Märchengeschichte.«

»Was machen wir also jetzt?«

»Wir verifizieren unsere Annahme.«

»Wie?«

»Wir rufen in Denver an.«

»Was gibt’s in Denver?«

»Den grünen Wagen«, antwortete Reacher. »Und den Mann, der ihn gefahren hat. Dreihundert Meilen, sechs Stunden Fahrzeit, sagen wir sieben mit einer Pause fürs Mittagessen. Er ist gegen acht Uhr weggefahren, also müsste er inzwischen angekommen sein. Wir sollten ihn anrufen und ihn fragen, ob er Maria mitgenommen und wo er sie in Despair abgesetzt hat.«

»Wissen Sie, wie er heißt?«

»Nein.«

»Telefonnummer?«

»Nein.«

»Großartiger Plan.«

»Er hat in Hope drei Enkel besucht. Sie müssen zurückfahren und alle Familien mit drei Kindern abklappern. Fragen Sie, ob Grandpa gerade mit seinem grünen Mercury da war. Eine von ihnen wird ja sagen. Dort bekommen Sie die Telefonnummer, unter der er in Denver zu erreichen ist. Die gehört einem Bruder oder einer Schwester mit vier weiteren Kindern, die der alte Mann besuchen wollte.«

»Und was machen Sie inzwischen?«

»Ich gehe nach Despair zurück.«

Reacher stieg um 17.35 Uhr etwas über acht Meilen von Hope und etwas über acht Meilen von Despair entfernt aus. Mitten im Niemandsland. Er sah Vaughan nach, als sie davonfuhr, dann marschierte er los. Um schneller voranzukommen, blieb er auf der Straße. Unterwegs stellte er im Kopf Berechnungen an. Dies sind die Tatsachen. Zweitausendsechshundert Einwohner, von denen schätzungsweise ein Viertel zu alt oder zu jung war, um nützlich zu sein. Folglich blieben über achtzehnhundert Leute, von denen die meisten nach achtzehn Uhr zur Verfügung standen, wenn die Arbeiter aus dem Werk kamen. Lauter neue Deputys, verunsichert, unerfahren. Tagsüber hatten sie sich zu einer größeren Menge zusammenrotten können. Bei Nacht würden sie sich als lebender Wall entlang der Stadtgrenze verteilen müssen. Um sich moralisch zu unterstützen, effektiver zu sein und einander helfen zu können, würden sie ziemlich dicht beieinanderbleiben wollen. Also würde es keine Vorposten, keine einzelnen Wachen geben. Jedes Element würde Sichtkontakt zu seinen Nachbarn haben wollen, was Abstände von fünf, höchstens zehn Metern bedeutete. Manche Leute würden über Taschenlampen verfügen, manche Hunde haben. Im ungünstigsten Fall konnte die Einwohnerschaft eine fünfeinhalb Kilometer lange Menschenkette bilden, die einen Kreis mit ziemlich genau einer Meile Durchmesser umschloss.



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