Objekt Armaire by Rainer Castor

Objekt Armaire by Rainer Castor

Autor:Rainer Castor [Castor, Rainer ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Das Reich Tradom, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2003-06-03T01:00:00+00:00


5.

Drei Stunden später: Auch die vierte Materiepumpe entsprach dem Bild der drei vorherigen. Die „Grundkonstruktion" war ein aus modifizierten Weltraumtraktoren gebildetes Sechseck, das im Gegensatz zum Ein- und Ausflugtunnel aber einen Durchmesser von fast zwei Millionen Kilometern erreichte. Zwischen den Traktoren spannte sich ein violett leuchtender Energiering von wenigen hundert Metern Dicke, der den riesigen Innenraum als hauchzarte Begrenzung umgab.

Herrschte direkt am Ring noch undurchdringliche Schwärze vor, hellte sich das Gebiet zum Zentrum hin auf: Über düsteres, dann helleres Rot wechselte die Farbe nach Orange, Gelb und schließlich Blau, das sich im eigentlichen Mittelpunkt in ein grelles Blauweiß verwandelte. Diese Zone von wenigen tausend Kilometern Durchmesser formte überdies eine deutlich in den Thoregon-Bereich ragende Wölbung.

Schwarz gezackte Linien huschten permanent vom violetten Ring zum Zentrum, über die Lichtkuppel zu ihrem Zenit hinauf, verschwanden, entstanden neu und erweckten insgesamt den Eindruck von riesigen Aufriss-Erscheinungen. Im Zenitpunkt waren diese Risse gebündelt, wuchsen zu einer schwarzen Säule vor gleißendem Hintergrund empor und hellten in einigen zehntausend Kilometern Distanz langsam auf.

Je weiter das Gebilde von der von den Traktoren markierten Ringebene entfernt war, desto „körniger" wurde die Schwärze. Aus quellenden Blumenkohlformationen, Fasern und Schlieren, zwischen denen ultrablaue Blitze aufleuchteten und dahinzuckten, formten sich gestreckte Wolkenwalzen, Schollen und Ballen, hinter denen es flächig wetterleuchtete.

Schließlich zerfielen auch die Schleier, Flocken und Bällchen mehr und mehr in Einzelpartikel, die als Wandung eines gewaltigen Trichters davonstrudelten und in zunächst rasenden, weiter außen jedoch langsamer werdenden Rotationen höher und höher stiegen. Der lang gestreckte, riesige Wirbel weitete sich in einer Distanz von knapp einer Million Kilometern auf einen Durchmesser von fast derselben Größe aus - und verlor sich in der Finsternis des Thoregon-Weltraums.

Normaloptisch nicht zu erkennen und auf den Ortungsholos in hellblauer Falschfarbendarstellung hervorgehoben war der entlang der Zentralachse des Strudels überlichtschnelle hyperenergetische „Jetstrahl", der Richtung Thoregon-Zentrum wies. In einigen Lichtjahren Distanz „degenerierte" die Hyperenergie zu instabilen Hyperbarie-Quintronen, aus denen schließlich die von Elle Ghill erwähnten „Strome staubfeiner Masse" wurden.

Wo sich die ebenfalls angesprochenen „feldenergetischen Beschleuniger" der Materiepumpen befanden, ließ sich nicht exakt sagen. Wir vermuteten jedoch, das damit die Strudelerscheinung gemeint sein musste, die zweifellos wie der Energiering von den sechs Weltraumtraktoren erzeugt wurde.

Als Protonen und Elektronen - sprich vollständig ionisierter Wasserstoff, in der Spektroskopie als HII bezeichnet, im Gegensatz zum neutralen Wasserstoff HI -raste die materialisierte Masse mit einigen zehntausend Kilometern pro Sekunde weiter Richtung Sternhaufenzentrum und formte ausgedehnte, schwach leuchtende Emissionsnebel in diffuser, wolkenartiger Form von einigen Dutzend Lichtjahren Größe. „Eindeutige Rekombinationslinien", sagte Viena Zakata. „Sie werden im Anschluss an eine Rekombination eines freien Elektrons mit einem Proton ausgestrahlt. Hoch liegendes Energieniveau, von dem das Elektron kaskadenartig zu tiefer liegenden Niveaus übergeht, bis der Grundzustand erreicht ist.

Jeder Übergang ist mit einer charakteristischen Spektrallinie verbunden. Im sichtbaren Spektralbereich liegende Balmer-Linien sind ebenso vorhanden wie jene im Radiofrequenzbereich; zum Beispiel die Sechszentimeterlinie des Übergangs eines Wasserstoffatoms vom hundertzehnten zum hundertneunten Niveau.

Die gemessenen Gastemperaturen liegen zwischen sieben- und zwölftausend Kelvin. Die Elektronendichte variiert, entspricht aber weitgehend einer kompakten H-Zwei-Region mit Dichten zwischen zehn- und hunderttausend Elektronen pro Kubikzentimeter. Während die



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