Nemesis by James Swallow

Nemesis by James Swallow

Autor:James Swallow
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 2019-06-18T10:13:24+00:00


Teil zwei

zermürbung

Elf

Versteckt

Opfer

Käfige

Die Höhlen lagen tief in den Felsen eines unwirtlichen Gebiets, das die Dagoneti den ›Axtschlag‹ nannten. Vom Boden aus gesehen war die Bedeutung des Namens nicht recht nachvollziehbar, doch von hoch oben, durch die Linsen der von den Rebellen erbeuteten Drohnen, war sie offensichtlich. Der Axtschlag war eine riesige Schlucht, die sich östlich der Hauptstadt durch die steinerne Wildnis zog und aussah, als ob sie mit einer gigantischen Axt in die Landschaft geschlagen worden war. Es gab dort keine Straßen, lediglich Trampelpfade von Tieren und halb versteckte Jagdrouten, die sich um die steilen Felsrinnen schlängelten. Dort lagen auch die Eingänge in das Netzwerk aus Höhlen verborgen. Vor Tausenden von Jahren hatten in diesem Gebiet die ersten Dagoneti gesiedelt. Hier hatten die Neuankömmlinge von Terra in der Düsternis ausgeharrt, während ihre längst in Vergessenheit geratenen Planetenformungstechnologien die unwirtliche Umwelt für sie bewohnbar machten. Die Rebellen hatten diese alten Steinhallen wiederentdeckt und die einzige Möglichkeit, sie von dort zu vertreiben, bestand darin, die gesamten Berge über ihnen zu Staub zu zerbomben.

Das Gesicht tief im Schatten ihrer Kapuze verborgen, schritt Jenniker Soalm durch die verworrenen Tunnel. Sie ging an Kammern vorbei, die mit Lasern aus dem Fels geschnitten worden waren. Vor einigen hingen Vorhänge aus alten Kettenpanzern, andere waren mit schweren Luken versiegelt. Überall herrschte ein Halbdunkel – die in unregelmäßigen Abständen an die Wand geklebten, schwach glühenden Biolumenkapseln waren die einzigen Lichtquellen. Capras Leute – einige von ihnen Krieger, die meisten jedoch Zivilisten und sogar Kinder – gingen wortlos an ihr vorbei.

Durch Löcher in den Vorhängen oder offen stehende Türen erhaschte Soalm Einblicke in das Alltagsleben des Widerstands. Sie sah Beye und ein paar andere um einen Kartentisch versammelt, auf dem sich Pläne aus Papier stapelten. Eine behelfsmäßige Waffenkammer voller Waffen, die sie von den lokalen Verteidigungsstreitkräften erbeutet hatten. Einen dürren Koch, der zu ihr aufblickte, während er dicke Suppe in einem riesigen Eisenfass rührte. Flüchtlinge, die sich um eine Feuerschale drängten. In der Nähe spielten zwei Kinder, scheinbar unbekümmert von den trostlosen Umständen. Es überraschte sie nicht, denn die Rebellen hatten kaum einen anderen Ort, um ihre Leute zu verstecken.

Etwas später sah sie eine Nebenkammer, in der eine notdürftige Krankenstation eingerichtet worden war und direkt daneben eine Werkstatt, in der Gestalten über einer Apparatur arbeiteten, aus der Kabel und Anschlüsse herausführten. Soalm roch den vertrauten Geruch von chemischen Sprengstoffen und ging weiter.

Eine Luke knarzte, als sie sich näherte. Soalm drehte den Kopf. Einer von Capras Männern blickte sie ausdruckslos aus dem Inneren des Raums an und schloss die Luke. Hinter ihm sah sie noch kurz einen an einen Stuhl gefesselten, blutig geschlagenen Soldaten in den Farben des Klans. Sie blieb stehen und hörte Schritte hinter sich.

Soalm drehte sich um. Zwei Flüchtlingskinder kamen auf sie zu. Sie blickten vorsichtig, aber auch ein wenig frech drein. Beide waren schmutzig und trugen zu große Kleider. Ob es Jungen oder Mädchen waren, konnte Soalm nicht erkennen.

»Hey«, sagte das größere Kind. »Der Imperator hat dich geschickt, stimmt’s?«

Sie nickte. »Gewissermaßen.«

Auf ihren Gesichtern machte sich Ehrfurcht breit. »Ist er so wie auf den Picts? Ein Riese?«

Soalm lächelte.



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