Nebular 50 - Sperrgebiet Progon by Thomas Rabenstein

Nebular 50 - Sperrgebiet Progon by Thomas Rabenstein

Autor:Thomas Rabenstein [Rabenstein, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science-Fiction, Weltraumserie, Weltraumabenteuer, Zukunftsroman
Herausgeber: SciFi-World Medien Verlag
veröffentlicht: 2015-05-26T16:00:00+00:00


Erschreckendes Echo

»Wie viele Räume haben wir schon durchsucht? Etwa zwei Dutzend?« Cadoret wirkte zunehmend verstimmt. »Es läuft immer auf dasselbe Ergebnis hinaus. Die Khmeer waren vor uns da.«

Madsen sprach leise mit Panamos, der das Positionsgerät ablas.

»Durch das Vermessen der äußeren Bereiche erhält man ein Muster über den Aufbau der Station«, erklärte die Wissenschaftlerin. »Mir ist bewusst, dass es hier nichts zu sehen gibt. Anhand der aufgezeichneten Positionsdaten kann Panamos die sternförmige Struktur der alten Basis bereits bestätigen. Richtung und Entfernung zur Zentrale sind bestimmbar.«

»Es ist in Ordnung«, winkte der Franzose ab. »Vielleicht sollten wir einfach eine kurze Pause einlegen.«

»Einverstanden«, lenkte die Astroarchäologin ein. Sie setzte sich auf einen naheliegenden Fundamentsockel. Genüsslich sog sie an ihrem Trinkrohr und nahm einen kräftigen Schluck.

Cadoret streifte sie mit einem rätselhaften Blick. »Sie wissen schon, warum sich das Wasser in der Trinkanlage niemals erschöpft?«

Die Dänin verzog das Gesicht. »Selbstverständlich. Ich bin über die Funktionsweise der autarken Einsatzanzüge im Bilde. Falls Sie den Wiederaufbereitungsprozess ansprechen, möchte ich anfügen: Wasser bleibt Wasser, egal ob es gefiltert oder von anderen Stoffen befreit wurde. Am Ende bleiben drei Zeichen: H2O.«

»So klingt das wenig genussvoll. Ein Franzose simplifiziert das Trinken nicht zur Befriedigung des Durstgefühls. Es ist vielmehr Teil unserer Kultur. Ich wünsche mir, die Unionsflotte versteht diesen Sonderfall endlich und füllt etwas Rotwein in die Wassertanks ab.«

»Spätestens nach der zweiten Umwälzung bliebe auch vom edlen Tropfen nur Wasser übrig.« Madsen schmunzelte. Sie rief Panamos zu: »Wie hält man es auf Equinox mit dem Essensritual?«

»Es mag Sie verwundern, aber ich sehe viele Gemeinsamkeiten mit den Franzosen«, antwortete der Neo-Sapiens. »Auch bei uns ist die Nahrungsaufnahme kulturell geprägt.«

Der Wissenschaftler strich sich mit den Fingerspitzen über die Lippen. Er schien einen Augenblick zu überlegen, bevor er sagte: »Stellen Sie sich einen fantastischen Sonnenaufgang vor, der Sie erblinden lässt, wenn Sie zu lange in den Zentralstern hineinsehen. Sceemas sind um diese Zeit keine mehr in der Luft. Die giftigen Tiere haben sich in die Tropfsteinhöhlen verkrochen. Flugspinnen jagen nur in der Dämmerung, denn das Sonnenlicht blendet sie. Manchmal geschieht es allerdings, dass ein Tier den Anschluss an seinen Schwarm verliert. Wenn solch ein orientierungsloser Räuber Ihren Weg kreuzt, dann fängt der Morgen nicht besonders gut an. Innerhalb weniger Sekunden entscheidet sich, ob Sie die Jagd fortsetzen können oder selbst Teil eines Fressrituals werden. Läuft alles zu Ihrem Vorteil, dann schultern Sie die Waffe, verlassen den Stadtbereich und gehen in den Dschungel hinaus. Die Raubtiere des Tages sind genauso gefährlich wie die Brut der Nacht. Seien Sie immer auf der Hut. Schon bald findet sich die frische Spur eines Koklabs. Sie folgen dem Pfad, den das plumpe, aber schmackhafte Tier ins Unterholz getrampelt hat. Der Rest ist eine Kleinigkeit. Sie müssen es nur schaffen, die Beute zu erlegen, zu häuten und auszuweiden, bevor ein Zeeg den Blutgeruch wittert. Mit handlichen Fleischpaketen kehren Sie heim und das Festmahl kann beginnen.«

»Ich wette, die Fonduetöpfe auf Equinox sind so groß wie unsere Badewannen«, scherzte Cadoret. »Der Gang zum Bäcker ist wesentlich ungefährlicher. Ich bevorzuge Croissants zum Frühstück.«

»Verweichlichter Grotz«, entgegnete Panamos scherzhaft und grinste breit.



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