Navy Seals Team 6 · Ein Elitekämpfer enthüllt die Geheimnisse seiner Einheit by Wasdin Howard E. & Templin Stephen

Navy Seals Team 6 · Ein Elitekämpfer enthüllt die Geheimnisse seiner Einheit by Wasdin Howard E. & Templin Stephen

Autor:Wasdin, Howard E. & Templin, Stephen [Wasdin, Howard E. & Templin, Stephen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Erfahrungen
ISBN: 9783864131219
Herausgeber: Riva Verlag
veröffentlicht: 2011-08-18T00:00:00+00:00


9.

Wiedergeburt eines Scharfschützen

Nachdem General Garrison alle Scharfschützen des JSOC und die Führungskräfte der SEALs und der Delta Force auf die Probe gestellt hatte, war klar für uns: Wir schafften es nicht, den 800-Meter-Schuss jederzeit unter jeglichen Umständen auszuführen – einer hatte sogar so weit danebengeschossen, dass er das Fensterbrett getroffen hatte. Wir büßten, indem wir uns einen Monat lang überlegten, was wir überhaupt jedes Mal konnten, und zwar unabhängig von Klima, Tageszeit, Müdigkeit (die eine große Rolle spielt), Neigung, Höhenrichtbereich, Land, Hämorrhoiden usw. Bei Regen schießen, bei Kälte schießen, aus der Kanalisation hervorkriechen – wir probierten alles aus. Wir waren wie neu geboren: »Wir können ein Ziel an Land aus 500 Metern Entfernung jedes Mal unter jeglichen Umständen treffen.« Jeden Tag gingen alle Scharfschützen auf die Schießanlage und gaben zehn Schüsse ab – und da musste ein Tötungsschuss dabei sein: Auf einem Ziel nach FBI-Standard mussten acht von zehn Schüssen in den fünf äußeren Ringen und mindestens zwei in den vier inneren Ringen landen.

Das SEAL Team Six wollte mit einem Schießwettbewerb herausfinden, wer der beste Scharfschütze war. Von 18 Teilnehmern landete ich auf dem ersten Platz. Die Scharfschützen, die schon länger dabei waren, waren davon gar nicht begeistert. Country, der ein Jahr länger im Team Six war als ich, wurde Zweiter. Er war aus Alabama, ein riesiger, lebenslustiger Typ mit sandfarbenem Haar, der oft in seinem gedehnten Südstaatendialekt vom Jagen erzählte – was er schoss, wie er es kochte und wie es schmeckte. Vermutlich begann er schon im Alter von zehn Jahren zu jagen. Im Gegensatz zu mir hatte er also von klein auf Erfahrung mit dem Schießen. Diese Erfahrung kann jedoch ein zweischneidiges Schwert sein. Manche Scharfschützen müssen sich schlechte Angewohnheiten mühsam wieder abtrainieren.

Das SEAL Team Six schickte Country und mich als Zweierteam zum großen Scharfschützenwettbewerb am Delta-Force-Stützpunkt in North Carolina. Auch die anderen SEAL Teams schickten jeweils ihre beiden besten Schützen. Ebenso mit von der Partie war die Delta Force, die Ranger-Bataillone (Einheiten der leichten Infanterie, die gegen konventionelle und spezielle Ziele kämpfen können), die Geiselbefreiungstruppe des FBI, der Geheimdienst, die Polizei von Cumberland County und noch ein paar andere.

Auf der Schießanlage der Delta Force begannen wir jeden Morgen mit einem Erstschuss aus 200 Metern auf eine Tontaube: ein kleines Ziel aus Pech und Kalkpulver, das aussah wie eine umgedrehte Untertasse und auf einem weißen Pappkameraden befestigt war. Für Country und mich war das eine leichte Aufgabe. Hatte die Patrone getroffen, zerbarst die Tontaube. Wer danebenschoss, musste einen Kasten Bier spendieren. Die Scharfschützen vom FBI und vom Geheimdienst mussten fast jeden Tag einen Kasten Bier kaufen.

Wir machten auch einen Erstschuss bei unbekannter Entfernung – die schwerste Aufgabe – und durften dabei keinen Laserentfernungsmesser benutzen. Nachdem das Ziel aufgetaucht war, identifizierten wir es als Freund oder Feind und schossen auf die Feinde, bevor sie in Deckung gehen konnten. Beim Schießen bei Schrägentfernung schossen wir von einem hohen Gebäude auf ein Ziel hinab – dabei musste man anders rechnen als bei anderen Schüssen.

Bei einer anderen Aufgabe mussten wir an eine Stelle laufen, uns verstecken und schießen.



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