Nadelbinden - Was ist denn das? by Ulrike Claßen-Büttner

Nadelbinden - Was ist denn das? by Ulrike Claßen-Büttner

Autor:Ulrike Claßen-Büttner
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783844847642
Herausgeber: Books on Demand
veröffentlicht: 2014-10-29T00:00:00+00:00


Abb.46: Eine Kollektion von Nadelbindenadeln aus verschiedenen Materialien in diversen Formen und Größen: Holz, Knochen, Metall, Geweih, Plastik (ucb).

Die Materialien

Zum Nadelbinden braucht man nicht viel: Eine Nadel und einen Faden, das ist es schon. Aber auch wenn theoretisch mit jeder Nadel und jedem Faden gearbeitet werden kann, so gibt es doch gerade für Anfänger einige Ratschläge, welche Materialien sich besonders gut eignen.

Wie mache ich mir eine Nadel?

Bevor es losgeht, sollte man sich eine geeignete Nadel besorgen. Was Form, Material und Größe einer Nadelbindenadel angeht gibt es keine Vorschriften (Abb.46). Jeder findet früher oder später seine Lieblingsnadel, bei der er spürt, dass sie einfach gut in der Hand liegt. Und wer historisch „korrekt“ sein möchte, dem sei gesagt: Auch wenn bei Ausgrabungen Nadeln gefunden wurden, die von der Form her perfekt zum Nadelbinden geeignet sind, gibt es keinen archäologischen Nadelfund, für den sicher belegt wäre, dass die Nadel zum Nadelbinden und nicht für irgendetwas anderes genutzt worden ist. Von daher gilt: erlaubt ist, was früher möglich war. Geeignete Materialien zum selber Schnitzen sind Holz, Knochen oder Geweih. Heutzutage ist natürlich auch Kunststoff möglich. Bei Metall muss man vielleicht doch einen Schmied seines Vertrauens zu Rate ziehen. Für den Anfang tut es aber auch eine möglichst lange, dicke Stopfnadel aus der Kurzwarenabteilung.

Üblicherweise werden zum Nadelbinden keine im Querschnitt runden Nadeln benutzt, sondern breite und abgeflachte. Die Maße für Nadelbindenadeln liegen meist bei einer Länge von 6-10cm, einer Breite von 0,4-1cm und einer Dicke von 0,1-0,4cm. Das Öhr sollte groß genug sein, um einen Wollfaden ohne große Mühe durchzufädeln. Die Nadelspitze sollte zwar schlank, aber auf keinen Fall wirklich spitz sein. Bei einer spitzen Nadel ist die Gefahr zu groß, dass sie nicht zwischen den Schlingen hindurchgleitet, sondern den Faden selbst durchsticht.

Inzwischen kann man auch in manchen Museumsshops und im Internet sehr schöne handgeschnitzte Nadeln kaufen (Links gibt es unter www.nadelbinden.info).

Die nun folgende Anleitung zum Herstellen einer hölzernen Nadel ist gedacht, um schnell ein Anfänger-Modell schnitzen, und nicht um einen Design-Wettbewerb damit zu gewinnen. Man braucht ein Stückchen Holz, ein Messer und etwas zum Schmirgeln. Die Grundmaterialien gibt es im Supermarkt: Ein hölzerner Eisstiel, eine Nagelfeile und ein spitzes Küchenmesser. Fortgeschrittene dürfen auch schöne getrocknete Hölzer, Schnitzmesser, Bohrer und Schmirgelpapier verwenden.



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