Nächtes Jahr am selben Tag by Colleen Hoover

Nächtes Jahr am selben Tag by Colleen Hoover

Autor:Colleen Hoover [Hoover, Colleen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 9783423740258
Herausgeber: dtv
veröffentlicht: 2017-03-10T23:00:00+00:00


***

Ich liege in seinen Armen und kann immer noch nicht glauben, was gerade passiert ist. Ist das normal, dass man beim Sex das Gefühl hat, einen Teil von sich im anderen zu verlieren? Bei mir war es so. Als wäre in der Sekunde, in der unsere Körper sich vereinigt haben, ein Stück von Bens Seele mit meiner verschmolzen und umgekehrt. Das war der intensivste Moment, den ich jemals mit einem anderen Menschen erlebt habe.

Ich spüre ein vertrautes Prickeln hinter den Lidern, dränge die Tränen jedoch zurück. Jetzt steht für mich fest, dass ich morgen auf gar keinen Fall einfach so wieder nach New York zurückfliegen kann. Die Sehnsucht nach Ben würde mich innerlich zerreißen – viel schlimmer noch als letztes Jahr. Nein. Für mich ist klar, dass ich keinen einzigen weiteren Tag mehr ohne ihn verbringen möchte. Nicht nach dieser Erfahrung.

Obwohl Ben, der neben mir auf dem Rücken liegt, zwischenzeitlich sogar schon mal im Bad war, atmet er immer noch so schwer, als wäre er gerade eben noch in mir gewesen. So überwältigend schön es war, mit ihm zu schlafen, so sehr mag ich auch diese Phase jetzt. Das Nachbeben. Die Ruhe nach dem Sturm. Diese tiefe Verbundenheit, die immer noch spürbar ist, obwohl unsere körperliche Verbindung gelöst wurde.

Er dreht den Kopf und haucht mir den zärtlichsten Kuss, den ich mir nur vorstellen kann, auf die Schulter – die linke, die mit den Narben. Die Berührung ist so sanft und zugleich so entschieden, dass es sich anfühlt, als wäre sie viel mehr als ein Kuss. Mir kommt sie eher vor wie ein Versprechen, und ich würde alles dafür geben, jetzt seine Gedanken lesen zu können.

»Fallon«, flüstert er und zieht mich näher an sich. »Ich muss dir was gestehen. Die vielen Liebesromane, die ich als Recherche für das Buch lesen sollte …«

»Es standen bloß fünf auf meiner Liste. Die anderen hat du alle freiwillig gelesen.«

Er beugt sich über mich und streicht mit der Nasenspitze die Kontur meines Gesichts entlang bis zu meinem Ohrläppchen. »Egal, darum geht es nicht«, murmelt er. »Es geht um die Dinge, die die Typen in den Büchern zu ihren Mädchen sagen. Ich weiß, wir haben darüber gelacht und waren uns einig, dass wir so was nie sagen würden. Aber … verdammt.« Er sieht mich eindringlich an. »Als ich in dir war, hatte ich plötzlich das total starke Bedürfnis, dir zu sagen, dass du jetzt mir gehörst. Ich musste mir richtig auf die Zunge beißen, um es nicht zu tun.«

Ich hätte niemals gedacht, dass ein Satz mich dazu bringen könnte, leise aufzustöhnen, aber dieser schafft es. »Wenn du das zu mir gesagt hättest … hätte ich nicht widersprochen.«

Er streicht mit den Lippen über mein Gesicht, bis er an meinem Mund ist. »Ich sage es dir aber erst, wenn es auch wirklich stimmt. Nicht, bevor du nicht wirklich mir gehörst.« Er nimmt mich in die Arme und drückt mich ganz fest. Ich kann es nicht erklären, aber es fühlt sich an, als würde er mich wortlos um etwas bitten. Ich kann es spüren.



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