Mein Freund, der Tod by Hubert Haensel
Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Solare Residenz, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2000-04-04T01:00:00+00:00
6.
Ein unterdrücktes Husten hallte durch die absolute Finsternis. Es klang wie der Vorbote eines heraufziehenden heftigen Gewitters. Die wieder folgende Stille barg lediglich ein schabendes, kratzendes Geräusch hinter der massiven Panzerwand. Die praktisch nicht vorhandene Leitfähigkeit des Materials berücksichtigt, hämmerten auf der anderen Seite schwere Maschinen. „Er tobt wieder." Flüsternd hervorgestoßen die Feststellung, dennoch kaum leiser als ferne Explosionen.
Ein gequälter Atemzug, dann: „Leutnant Tamas, bitte schweigen Sie!"
„Ich verstehe nicht."
„Kein Wort mehr!"
„Der Stimme nach sind Sie das, Begol."
„Agent Begol meint, wir haben einen schweren Einsatz vor uns. Ihm ist vermutlich übel", mischte sich ein dritter ein. „Richtig", pflichtete der Genannte bei. „Sie stinken bestialisch, Leutnant Tamas. Fast möchte ich meinen, Sie machen mit dem Mrii'Q gemeinsame Sache."
„Warum verwenden Sie nicht die Giftgasfilter für Ihre Nasenlöcher?" drängte die dritte Stimme. „Weil ich zwischen diesen beiden Blechkisten eingeklemmt bin und mich kaum bewegen kann."
„Dann halten Sie bitte auch den Mund, Begol!" versetzte Tamas aus der Dunkelheit.
Eine schwache Erschütterung begleitete das Absetzen der Box innerhalb des Gefängnisses. Es gab keine Datenleitung nach draußen, nichts, was ermöglicht hätte, die Situation abzuschätzen. Mit je-, der Übertragung wäre die Gefahr einer Entdeckung verbunden gewesen. Aber die Ungewißheit würde ohnehin nicht lange anhalten.
USO-Agent Antol Begol spannte die Muskeln an und versuchte, sich in der herrschenden Enge ein wenig mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Er überragte die Kampfroboter um gut Kopfeslänge, und mit seinen achtzehn Zentnern Knochen und Muskelmasse war er auch für ertrusische Verhältnisse alles andere als ein Leichtgewicht. Trotzdem schaffte er es nicht, die Ares-Roboter zu bewegen. Sie hatten sich mechanisch an der Wand verankert und alle Funktionen desaktiviert.
Abgesehen von ihrer Masse gab es keine verräterischen Parameter, und mit 910 Kilogramm brachten die Kampfroboter ohnehin nur wenig mehr Gewicht als ein Ertruser auf die Waage.
Der beißende Geruch reizte seine Nasenschleimhäute. Ein explosionsartiges Niesen würde außerhalb der Box zu hören sein. Krampfhaft schluckend versuchte Begol, den Niesreiz zu Unterdrücken.
Er hatte schon bequemere Transporte hinter sich gebracht. Ein lediglich drei Meter langes Teilstück war an die kubische Box des Mrii'Q angeflanscht worden, ein lächerlich enger Raum für zehn Kampfroboter vom Typ Ares und vier Gladiator-TKR, außerdem acht Ertruser und Kommandant Monkey. Schon ihre Ausrüstung beanspruchte ein nicht unerhebliches Volumen. In den Außenecken des Anbaus waren die Roboter verankert, ebenso im oberen Bereich.
Wieviel Zeit war verstrichen? Auf keinen Fall mehr als zehn Minuten seit dem Verlassen der Korvette.
Der Niesreiz ließ sich nicht mehr unterdrücken. Agent Begol schnappte stoßweise nach Luft - und wurde von einem fleischigen Unterarm fast erstickt, der sich kraftvoll auf seinen Mund und die Nase preßte. „Halten Sie die Luft an, Begol!"
Irgendwie schaffte er es sogar, am Rand einer Explosion dahintaumelnd, den Niesreiz zu unterdrücken. „Das ist Knoblauchgestank", ächzte er gequält, als der Arm ihn nicht mehr zu ersticken drohte. „Will Leutnant Tamas damit die Arkoniden in die Flucht schlagen?"
„Es war nur ein Happen vor dem Einsatz", versuchte Tamas eine Rechtfertigung. „Fünf Knollen und ein kleiner Schinken."
„Fünf?" Begol schnaubte gequält. Vor allem versuchte er sich vorzustellen, was mit einem fliegengewichtigen Terraner geschehen wäre. Es war richtig, daß Kommandant Monkey sich ausschließlich für ertrusische Nahkampfspezialisten entschieden hatte.
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