Maya und Domenico - 06 - Auf immer und ewig? by Susanne Wittpennig

Maya und Domenico - 06 - Auf immer und ewig? by Susanne Wittpennig

Autor:Susanne Wittpennig [Wittpennig, Susanne]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Jugendroman
ISBN: 9783038486206
Herausgeber: Brunnen-Verlag
veröffentlicht: 2014-06-30T22:00:00+00:00


14. Probleme und Lösungen

Es fiel mir ganz und gar nicht leicht, mich wieder an einen geregelten Tagesablauf zu gewöhnen. Seit meiner Rückkehr zu Tante Lena und dem Schulbeginn hatte sich mein Leben abermals um hundertachtzig Grad gedreht, und die ersten paar Tage hatte ich richtig Mühe, mich in dem neuen Alltag wieder zurechtzufinden. Nicht zuletzt vermisste ich das schöne Lichterbett, das ich nun wieder gegen das dunkle Zimmer bei Tante Lena hatte eintauschen müssen. Wenigstens hatte ich noch das kleine Nachtlicht von Nicki.

Immerhin, für eine Sache zeichnete sich die baldige Lösung am Horizont ab: Domenico hatte sich gleich mit Feuereifer in die Fahrstunden gestürzt, nachdem Morten ihm einen recht ansehnlichen Geldbetrag überwiesen hatte. Er hatte sich für einen Crashkurs angemeldet und wollte das Ganze in zwei, drei Wochen durchziehen. Dadurch konnten wir uns zwar nicht so oft sehen, aber je eher er den Führerschein hatte, umso besser. Es würde gewiss einige Umstände erleichtern.

Außerdem war dieser vorübergehende Abstand gar nicht so fehl am Platz. Seit meinem Nachmittag mit Hendrik im Schwimmbad kriselte es nämlich vermehrt zwischen uns, obwohl wir nie mehr über das Thema gesprochen hatten. Aber Nicki hatte sich seit diesem Tag ganz offensichtlich innerlich von mir zurückgezogen. Er stritt es zwar beharrlich ab, wenn ich ihn darauf ansprach, und meinte wie üblich, dass mit ihm alles okay sei. Doch ich kannte ihn mittlerweile zu gut, als dass er mir noch solche Sachen vorspielen konnte.

Obwohl ich keine negativen Nachrichten von meinen Eltern bekam und Mamas Genesung nach wie vor auf stabilem Weg war, beschlich mich auf einmal wieder diese unerklärliche Depression, die ich schon letzten Winter während Nickis Aufenthalt in Rimini gehabt hatte. Fast pausenlos versuchte ich die Ursache zu ergründen, doch ich kam nicht richtig drauf.

Lag es daran, dass Mama bald ihre Chemotherapie starten und alle ihre Haare verlieren würde? Oder lag es daran, dass die Schule wieder begonnen hatte? Oder war Tante Lenas düsteres Haus daran schuld? Oder waren es ganz einfach die Nachwirkungen von all dem, was ich in den letzten Wochen durchgemacht hatte? Oder alles zusammen?

Was oder wer auch immer daran schuld war, Fakt war, dass sich wieder diese dunkle, schwere Wolke auf mich gelegt hatte. Ich merkte es daran, dass ich wieder weniger Appetit hatte, mit niemandem reden mochte, ständig müde war und mich am liebsten in meinem Zimmer verkroch und schlafen wollte. Es kam mir manchmal regelrecht so vor, als wäre mein Leben einfach festgefroren. Vermutlich würde es erst wieder aus seiner Starre erwachen, wenn Mama wieder gesund sein und nach Hause zurückkehren würde.

Wenn …

Es war Anfang September, als Herr Wolf eine Projektarbeit ankündigte.

Seit die Schule wieder begonnen hatte, wartete Nicki nun jeden Morgen am Bahnhof auf mich und begleitete mich bis vors Schultor. Wir hatten jedoch keine Ahnung, wie wir das in Zukunft lösen sollten. Domenico fürchtete nach wie vor, dass mich irgendeiner eines schönen Tages vor der Schule abfangen und mir etwas antun würde, um ihn zu erpressen – schließlich war es ja kein Problem, herauszufinden, wo ich zur Schule ging. Man brauchte nur Janet Bonaventura zu fragen.



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