Mathias Sandorf Band 2 by Verne Jules

Mathias Sandorf Band 2 by Verne Jules

Autor:Verne, Jules [Verne, Jules]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9780978270704
Google: JSpdewAACAAJ
Amazon: 0978270703
Herausgeber: Verl. Neues Leben
veröffentlicht: 1976-01-01T23:00:00+00:00


– Ja, meinte der Hercules und betrachtete sorgfältig seine enormen, den Zugstangen der in Ruhe versetzten Maschinen ähnlichen Muskeln, meine Arme werden steif.

– Sag mal, Kap Matifu…

– Was soll ich Dir sagen, Pointe Pescade?

– Weißt Du, was ich vom Doctor Antekirtt halte?

– Nein, aber sage mir Deine Gedanken, Pointe Pescade, vielleicht verhelfen sie mir zu einer Antwort.

– Nun gut, daß es in seiner Vergangenheit Dinge gibt, Dinge… Man sieht das nämlich seinen Augen an, die mitunter Blitze werfen, als wollten sie Jemand blenden… Und an dem Tage, an dem der Donner losbrechen wird…

– Wird es einen großen Krach geben?

– Ja, Kap Matifu, es wird einen Krach geben… und Arbeit; ich denke mir nämlich, daß wir dann nicht unnütz herumstehen werden.«

Pointe Pescade sprach nicht ohne Grund in dieser Weise.

Obwohl die größte Ruhe an Bord des Schooners herrschte, hatte der umsichtige Jüngling doch Manches gesehen, was ihm zu denken gab. Daß der Doctor nicht ein einfacher Reisender war, der auf seiner Vergnügungsyacht nur das Mittelmeer durchstreifte, war klar. Die »Savarena« konnte nur ein Centrum für die vielen Fäden sein, die in der Hand ihres Eigenthümers vereinigt lagen.

Briefe und Depeschen kamen nämlich fast aus allen Ecken und Enden dieses herrlichen Meeres, dessen Fluthen die Küsten so vieler verschiedener Länder, Frankreichs, Spaniens ebenso wie diejenigen von Marokko, Algerien und Tripolis, bespülen. Wer sandte obige? Jedenfalls Correspondenten des Doctors, welchen Angelegenheiten anvertraut waren, deren Bedeutung nicht mißzuverstehen war; weniger wahrscheinlich war es, daß diese Nachrichten von Patienten des Doctors herrührten, die auf schriftlichem Wege den berühmten Doctor consultirten.

Selbst im Telegraphenbureau von Ragusa konnte man schwerlich den Sinn dieser Depeschen erfassen, denn sie waren in einer unbekannten Sprache, deren Zeichen nur dem Doctor verständlich waren, abgefaßt. Und wäre selbst diese Sprache zu verstehen gewesen, was hätte man schon aus solchen Phrasen, wie die folgenden, herauslesen können:

»Almeira: Man glaubte, Z. R. auf der Spur zu sein. – Falsche, jetzt verlassene Fährte.«

»Den Correspondent von H. V. 5 wiedergefunden. –

Verbunden mit Truppe von K. 3, zwischen Catania und Syrakus. Zur Verfolgung.«

»In dem Manderaggio, La Valette, Malta habe ich das Passiren von T. K. 7 festgestellt.«

»Cyrene… Erwarten neue Befehle… Flotille von Antek…

bereit. Electric 3 bleibt Tag und Nacht unter Druck.«

»R. O. 3. Seitdem im Gefängniß verstorben. – Beide verschwunden.«

Ein anderes Telegramm brachte mit Hilfe einer verabredeten Zahl folgende genauere Nachricht:

»2117. Sacc. Früher Handelsmakler… In Diensten Toronth. –

Beziehungen mit Tripolis von Afrika unterbrochen.«

Auf die meisten dieser Depeschen ging von der »Savarena«

folgende gleichlautende Antwort ab:

»Recherchen fortsetzen. Sparet weder Geld noch Mühe.

Sendet neue Beweisstücke.«

Hier existirte also ein Austausch von Schriftstücken, deren unbegreiflicher Inhalt den ganzen schiffbaren Theil des Mittelmeeres in den Kreis ihrer Beobachtung zu ziehen schienen. Der Doctor war also doch nicht so unbeschäftigt, wie es den Anschein hatte. Aller Verschwiegenheit im Amte zum Trotze konnte dieser Depeschenwechsel nur schwer vor der Oeffentlichkeit geheim gehalten werden. Die Neugier betreffs der räthselhaften Persönlichkeit des Doctors verdoppelte sich also.

Einer der am meisten Vexirten aus den besseren Gesellschaftskreisen Ragusas war der einstmalige Banquier von Triest. Silas Toronthal hatte, wie man sich noch erinnern wird, wenige



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