LZR-1143: Kontamination (German Edition) by James Bryan

LZR-1143: Kontamination (German Edition) by James Bryan

Autor:James, Bryan [James, Bryan]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2014-09-22T22:00:00+00:00


Kapitel 17

Wir hatten halb aufgegessen, als Hartliss und zwei seiner Freunde sich zu uns setzten. Einer von ihnen war der gewaltigste Mann, den ich jemals getroffen und vielleicht sogar gesehen hatte. Er war über einen Kopf größer als Hartliss, und seine Schultern waren noch mal um die Hälfte breiter als die des Lieutenants. Gewaltige Arme ragten aus seinem engen, dünnen T-Shirt hervor. Am Nacken und an den Armen waren Tattoos zu erkennen, die wie Tribals aussahen und sich bis zu seinen Handgelenken und Schlüsselbeinen erstreckten. Seine großen, dunklen Augen strahlten uns entwaffnend und humorvoll aus seinem freundlichen Gesicht an, und seine weiße Zähne blitzten auf, als er sich lächelnd mir gegenüber hinsetzte. Ich konnte fast hören, wie die Bank vor Schmerz aufstöhnte, als er sich darauf niederließ.

Als Kontrast zu seiner massigen Gestalt setzte sich eine kleine, dünne Frau neben ihn. Ihre Miene war ernst, und sie sah mit großen, hellblauen Augen hinter sich, als würde dort eine potenzielle Gefahr lauern. Ihr schwarzes Haar war zu einem festen Knoten gebunden, der wie ein Käfer an einem Baum an ihrem Hinterkopf hing. Ihre markanten Gesichtszüge betonten ihre geradezu winzige Gestalt, ihre vollen Lippen und ihr üppiger Busen ihre Weiblichkeit.

»Hab noch nie einen Filmstar getroffen«, sagte die tiefe Stimme des Monsters mir gegenüber. Immer noch lächelnd streckte der Mann die Hand aus. »Ich heiße Anaru.« Ich machte wohl ein fragendes Gesicht, und er ergänzte: »Das ist Māori.«

»Mike«, erwiderte ich, »das ist … Scheiße, keine Ahnung. Sagen wir, es ist flämisch.«

Er lachte.

Meine Güte, seine Hand hatte die Größe eines Riesensteaks! Ob er schon mal einen Filmstar gegessen hatte? Und wenn ja, war es ihm überhaupt aufgefallen? Ich ergriff seine Hand, auch weil ich Angst vor den Folgen hatte, wenn ich es nicht tat.

»Schon mal einen irren Verbrecher getroffen?«, fragte ich seine Begleiterin, die mich ernst anschaute. Sie reichte mir nicht die Hand.

»Nein, ich glaube nicht«, beantwortete er die Frage mit nachdenklichem Blick, als er sich vorbeugte und auch Kates Hand schüttelte. »Aber ich hab vor ein paar Jahren an einer Führung durchs Capitol teilgenommen, also bin ich nicht ganz sicher.« Mit ernstem Gesicht schaute er mich an, blinzelte mir langsam zu und setzte sich wieder. Ich lächelte.

Sie hatte offenbar keinen Humor. »Ich weiß nicht, was wir hier tun«, sagte sie, stand von der Bank Kate gegenüber auf und schaute mit blitzenden Augen zu Hartliss hinüber. »Ich muss nicht mit irgendwelchen Verrückten reden. Das ist Bullshit.«

Hartliss griff nach ihrem Arm. »Beruhigen Sie sich, Sam. Sie sollten sich das anhören. Es geht um Lazarus.«

Damit hatte er ihre Aufmerksamkeit. Sie starrte ihn einen Augenblick lang an und ließ sich wieder auf die Bank fallen. Ihr stürmisches Auftreten spiegelte ihre widersprüchlichen Gefühle wider.

»Mike, Kate, das ist Sam«, stellte er sie vor und wandte sich an mich. »Ich hab die beiden gestern aus dem Schlamassel gezogen und ihnen von Ihrer kleinen Unterredung mit dem Kapitän erzählt – und dass Sie wieder in das Chaos an Land zurückwollen.«

Er grinste, als wäre es lustig. War es auch. Nicht haha-lustig, aber lustig auf die Art, wie ein Sandwich mit Banane und Mayonnaise lustig war.



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