Lying Game - Und du musst gehn by Shepard Sara

Lying Game - Und du musst gehn by Shepard Sara

Autor:Shepard, Sara
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: cbt
veröffentlicht: 2014-11-24T05:00:00+00:00


20

Zu Hause ist es am schönsten

Ein paar Minuten später stand Emma am Empfang, ohne Erinnerung daran, wie sie hierhergelangt war. Alle Wut war aus ihrem Körper gewichen, und ihre Glieder fühlten sich an wie Steine, so schwer und steif, dass sie sich kaum bewegen konnte. Sie stand wie betäubt da, bis eine Beamtin mit violetten Fingernägeln einen Kollegen dafür gefunden hatte, sie nach Hause zu fahren. Schließlich stand ein groß gewachsener Cop mit kurz geschnittenen kastanienbraunen Haaren vor ihr. Auf seinem Namensschild stand Corcoran.

»Emma Paxton?«

Sie nickte stumm und er lotste sie durch die Glastüren nach draußen.

Die Sonne war untergegangen. Hinter dem Parkplatz schob sich der Feierabendverkehr vorbei und rote Bremslichter glühten in der Dämmerung.

Corcoran sagte nicht viel, während er Emma zu den Mercers fuhr. Sie starrte aus dem Fenster, vor dem weihnachtlich dekorierte Geschäfte und Restaurants vorbeizogen, und hörte mit halbem Ohr dem Polizeifunk zu. »… Vandalismus in der Tankstelle an der Valencia«, sagte eine gedämpfte weibliche Stimme. »Einheit 53, bitte zum Tatort.«

»Hast du es getan?«

Sie drehte sich zu dem Beamten um und zog eine Grimasse. Dachte er wirklich, falls sie einen Mord begangen hätte, würde sie ihn beiläufig einem Streifenpolizisten gestehen, nachdem Quinlan sie bereits verhört hatte? Aber er starrte nur mit ernstem Gesicht und gefurchten Brauen auf die Straße, als ob ihm irgendetwas an der Sache nicht einleuchte.

»Ich war auch ein Pflegekind«, sagte er sachlich. »Hier in Tucson.«

Emma nickte stumm. Sie hatte keine Ahnung, worauf er hinauswollte.

»Ich weiß nicht, warum, aber die Leute misstrauen dir, wenn du keine Familie hast. Selbst wenn es nicht deine Schuld ist«, fuhr er achselzuckend fort. »Man wird zum Sündenbock für alles, was schiefgeht, nur weil man nicht in das normale Raster hineinpasst.«

Emma schluckte mühsam. Sie schaute wieder aus dem Fenster, weil sie sich nicht dazu entschließen konnte, zu sprechen. Wollten die Polizisten sie jetzt mit einem guten Bullen aus dem Konzept bringen? Sollte sie zu einem Geständnis gebracht werden, indem ein attraktiver Typ, der nicht viel älter war als sie, so tat, als verstehe er ihre Lage?

Aber Corcoran sagte nichts mehr, ganz so als habe er wirklich nur seine Meinung kundtun wollen.

Als sie in die Straße der Mercers einbogen, riss Emma fassungslos den Mund auf. Es wimmelte von Reportern. Die ganze Straße war hell erleuchtet, ein Dutzend Ü-Wagen parkte auf beiden Straßenseiten. Reporterinnen überprüften ihr Make-up in den Seitenspiegeln und probten ihren Text, stoppelbärtige Männer mit riesigen Kameras auf den Schultern folgten ihnen. Es sah aus, als werde Mr Paulson, der nächste Nachbar der Mercers, gerade in seiner Einfahrt interviewt. Sein Haar klebte ihm wie ein Helm am Kopf. Ein anderer Reporter schien gerade mitten in einem Bericht zu sein, für den er das Haus der Mercers als Hintergrund nutzte.

Ich hatte immer davon geträumt, berühmt zu sein, von Paparazzis verfolgt und um Interviews angebettelt zu werden. Aber nicht so.

»Bleib, wo du bist«, sagte Corcoran zu Emma und parkte das Auto mitten in der Straße. Dann öffnete er die Fahrertür. Sofort erfüllte ein Stimmengewirr den Streifenwagen.

»Bist du Emma Paxton oder Sutton Mercer?«

»Emma, warum



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