Luzifers Hammer by Larry Niven & Jerry Pournelle

Luzifers Hammer by Larry Niven & Jerry Pournelle

Autor:Larry Niven & Jerry Pournelle [Pournelle, Larry Niven & Jerry]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-10-20T04:00:00+00:00


DER BRIEFTRÄGER

EINS

Alles, was Pflicht genannt wird, die Voraussetzung für jedes echte Gesetz und die Substanz jeder edlen Gepflogenheit, läßt sich auf die Ehre zurückführen. Ein Mensch, der sich dies erst überlegen muß, zählt bereits zu den Ehrlosen.

Oswald Spengler, Gedanken

Harry Newcombe sah nichts vom Hammerfall, und das war Jason Gillcuddys Schuld. Gillcuddy hatte sich freiwillig in die Wildnis zurückgezogen, um (wie er sagte) zu fasten und ein Buch zu schreiben. Er hatte in sechs Monaten zwölf Pfund verloren, aber er konnte noch mehr vertragen. Was seine Isolation anbetraf, so würde er sicherlich eher mit einem Briefträger plaudern als schreiben.

Während die schönste Kaffeetasse auf der Silver Valley Ranch zu finden war, kochte Gillcuddy am anderen Ende des Tales den besten Kaffee. »Aber«, vertraute ihm Harry lächelnd an, »ich würde nicht zulassen, daß man mir eine zweite Tasse anbietet. Ich bin beliebt, wirklich.«

»Junge, es ist besser, du nimmst sie. Mein Vertrag läuft nächsten Dienstag ab und die Ballade ist fertig. Am kommenden Mülltag werde ich fort sein.«

»Fertig? He, das ist großartig. Komme ich auch darin vor?«

»Nein, tut mir leid, Harry, aber das verdammte Ding wurde zu umfangreich. Sie wissen ja, wie es ist. Was man am liebsten tut, muß man lassen. Aber der Kaffee ist Jamaica Blue Mountain. Wenn ich bitten darf …«

»Na gut. Schenken Sie ein.«

»Einen Schuß Brandy?«

»Haben Sie etwas Respekt vor der Uniform, wenn Sie … Naja, zum Kuckuck, ich kann’s ja nicht wegschütten, oder?«

»Auf meinen Verleger.« Gillcuddy hob vorsichtig seine Tasse.

»Er sagte, wenn ich den Vertrag nicht erfülle, könnte ich mich auf etwas gefaßt machen.«

»Ein hartes Brot.«

»Ja, aber sie zahlen gut.«

Harry meinte, etwas wie fernes Donnergrollen gehört zu haben. Zog ein Sommergewitter auf? Er nippte an seinem Kaffee.

Es war wirklich etwas Besonderes.

Doch als er fortging, waren keine Gewitterwolken zu sehen.

Harry war bereits vor dem Morgengrauen auf den Beinen. Die Farmer im Tal waren Frühaufsteher, und die Postleute standen ihnen in nichts nach. Er hatte den perlmuttartig schimmernden Kometenschweif gesehen, der die Erde einhüllte. Eine Spur dieses Scheins war immer noch vorhanden, er dämpfte das direkte Sonnenlicht und ließ das Blau des Himmels blasser erscheinen, wie der Smog, aber klar. Es herrschte eine merkwürdige Stille, als ob der Tag auf etwas warten würde.

Jason Gillcuddy mußte also nach Chicago zurück, bis zum nächsten Mal, wenn er wieder in die Wüste ging, um zu fasten und ein Buch zu schreiben. Harry würde ihn vermissen. Jason war im Tal weit und breit der gebildetste Mann, mit Ausnahme des Senators vielleicht – und der war’s echt. Harry hatte ihn am Tag zuvor von ferne gesehen, als er mit einem Wagen von der Größe eines Busses angekommen war. Vielleicht würden sie sich heute treffen.

Er fuhr schwungvoll auf das Haus der Adams zu, als sein Wagen zu schwanken begann. Er bremste. Eine Reifenpanne? Oder war ein Rad beschädigt? Die Straße bebte und schien sich zu winden, und es war, als wollte ihm der Wagen das Gehirn aus dem Kopf rütteln. Er hielt an, aber der Wagen schwankte immer noch! Er stellte den Motor ab. Schwankte er immer noch?

»Ich hätte auf diese Brandyflasche aufpassen müssen.



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