Lustvoller Mord by H. J. Evans

Lustvoller Mord by H. J. Evans

Autor:H. J. Evans [Evans, H. J.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Books on Demand GmbH
veröffentlicht: 2017-04-21T16:00:00+00:00


Er räuspert sich kurz und versucht, dabei seine Gedanken zu sammeln. Ich frage mich immer wieder: Wie dumm sind denn Männer eigentlich, wenn sie glauben, dass wir Frauen ihre Gedanken nicht lesen können?

„Ich meine, wie kann Carsten mit einer verdächtigten Person intim werden? Er ist doch verrückt. Er gefährdet die ganzen Ermittlungen. Durch den Personenkreis stehen wir ohnehin kurz davor, den Fall abgeben zu müssen.“

„Iris wird verdächtigt? Heißt das etwa, dass ich auch verdächtigt werde?“

„Nein, natürlich nicht. Ich meine ja, doch auch. Ach, Yvonne ich weiß wirklich nicht, was ich überhaupt denken soll.“

Ich bleibe ruhig und schneide ein Stück Omelette ab. Die rote Paprikasoße, die herausquillt erinnert mich an Blut, sowie es aus einer Kehle fließt, wenn ich mein Messer ansetze. Mm, es schmeckt lecker.

„Wenn, ich ganz ehrlich bin, weiß ich nicht einmal, ob ich wirklich ein sehr guter Polizist bin.“

„Ach komm, Schatz, das darfst du nicht sagen. Klar bist du ein guter Polizist. Der beste, den ich kenne. Du hast doch in den letzten Jahren genügend Mordfälle gelöst, oder? Du bist stark gestresst, das ist alles. Du kanntest die Mordopfer und jetzt stehen Ermittlungen an bei Leuten, die dir nahe sind. Ich schlage vor, wir essen auf, dann machen wir es uns gemütlich und wir besprechen die ganze Sache in Ruhe. Du weißt doch, dass meine weibliche Denkweise dir bei deinen Ermittlungen immer neue Impulse gegeben hat.“

David nickt zustimmend und wir beenden unser Mahl, ohne weiter über Davids Arbeit zu sprechen. Er räumt den Tisch ab, während ich in das Wohnzimmer gehe und noch etwas von dem australischen Chardonnay in unsere Gläsern gieße. David kommt nach und setzt sich zu mir auf die Couch.

„Also, was ist denn das für einen Unsinn, dass du an deine Qualitäten als Polizist zweifelst?“

Ich stelle die Frage mit einer Stimme, die besonders verständnisvoll klingen soll. Ich weiß natürlich nur zu gut, welchen Mist er in den letzten Jahren ermittelt hat. Schließlich habe ich ihn nach Strich und Faden belogen und betrogen. Wie oft habe ich ihn wohl auf falsche Fährten gesetzt und Beweise manipuliert?

„Jetzt schauen wir uns die ganze Sache doch an. Was habt ihr denn? Vier Morde. Wobei davon auszugehen ist, dass der Mord an dem Freund von Chantal eher zufällig als geplant geschah. Nach euren bisherigen Erkenntnissen kommt nur eine Frau als Mörderin in Betracht. Demnach trägt sie High Heels in der Schuhgröße 39. Von der Party ausgehend, wo der erste Mord geschah, kommen insgesamt fünf Frauen in Erwägung. Sie wären Iris, ihre Tante Magdalena und ihre genauso doofe Freundin Maria. Dann deine Schwester Lydia und letztendlich ich. Ich denke Schatz, dass du mich sicherlich ausschließen kannst, nicht wahr?“

„Ja, klar“, murmelt David leise.

„Aber nehmen wir doch rein hypothetisch an, dass in jedem Menschen etwas steckt, wonach jeder ein Mörder sein könnte. Ich meine, ich weiß nicht, ob es so stimmt, aber ich habe etwas in dieser Richtung schon mal gelesen. Also könnte ich rein hypothetisch auch eine Mörderin sein. Aber die entscheidende Frage wäre doch, warum? Ich kannte die Ermordeten doch gar nicht.



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