Lovesong - Forman, G: Lovesong - Where She Went by Gayle Forman

Lovesong - Forman, G: Lovesong - Where She Went by Gayle Forman

Autor:Gayle Forman [Forman, Gayle]
Die sprache: eng
Format: mobi, epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2011-06-05T22:00:00+00:00


12

Ein Klumpen Blei, dort, wo mein Herz schlagen sollt,

Der Doktor hält eine Operation für zu riskant.

Lass es bitte in Ruhe.

Der Körper wie neu, Wunder gescheh’n.

Wenn ich nur durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen käm.

»Bullet«, Collateral Damage, Song Nummer 12

Mia verrät mir nicht, wo sie als Nächstes hinwill. Sie sagt, weil es ihre geheime Tour durch New York sei, solle das auch ein Geheimnis bleiben, und dann führt sie mich raus aus dem Port-Authority-Busterminal, tiefer und immer tiefer hinab in ein Gewirr aus unterirdischen Gängen.

Und ich folge ihr. Obwohl ich nicht so sehr auf Geheimnisse stehe, obwohl ich der Ansicht bin, Mia und ich haben schon viel zu viele Geheimnisse voreinander, und obwohl die U-Bahn wirklich der Inbegriff all meiner Ängste ist. Ich habe Angst vor geschlossenen Räumen. Und vor Menschenmengen. Vor allem, wenn da weit und breit kein Fluchtweg ist. Ich weise sie zaghaft darauf hin, doch sie tut dies ab, indem sie mir erklärt, was ich vorhin im Bowlingcenter zu ihr gesagt habe von wegen falsche Umgebung. »Wer würde denn erwarten, Adam Wilde in der U-Bahn zu treffen, und das um drei Uhr morgens? Und auch noch ohne sein Gefolge?« Sie lächelt mich verschmitzt an. »Außerdem ist um die Zeit eh nichts los. Und in meinem New York fahre ich immer mit der U-Bahn.«

Als wir die Haltestelle Times Square erreichen, ist der Bahnsteig dermaßen überfüllt, dass es genauso gut auch fünf Uhr nachmittags an einem Donnerstag hätte sein können. Meine Alarmglocken fangen sofort an zu schrillen. Und erst recht, als wir den zum Bersten vollen Bahnsteig betreten. Ich werde ganz verkrampft und weiche zurück gegen einen der Stützpfeiler. Mia sieht mich an. »Keine gute Idee«, murmele ich, doch der Lärm des herannahenden Zuges erstickt meine besorgten Worte.

»In der Nacht fahren die Züge nicht so oft, wahrscheinlich haben die alle schon eine ganze Weile gewartet«, ruft Mia über das Getöse hinweg. »Jetzt kommt aber einer, schau mal, alles in Ordnung.«

Als wir in die N steigen, erkennen wir beide, dass Mia sich geirrt hat. Der Wagen ist voller Leute. Voller betrunkener Leute, um genau zu sein.

Ich spüre, wie mich unzählige Augenpaare mustern. Ich weiß, dass ich keine von den Pillen mehr habe, aber ich brauch jetzt wenigstens eine Zigarette. Und zwar sofort. Ich greife in die Tasche.

»Du kannst doch in der Bahn nicht rauchen«, protestiert Mia flüsternd.

»Aber ich muss.«

»Das ist nicht erlaubt.«

»Mir doch egal.« Wenn die mich einsperren, bin ich wenigstens sicher, in der Polizeistation.

Und dann platzt ihr total der Kragen. »Wenn du nicht willst, dass man dich erkennt, dann wäre es doch wohl das Dümmste, was du machen könntest, dir eine Zigarette anzustecken!« Sie zerrt mich in eine Ecke. »Schon gut«, gurrt sie, und ich erwarte fast, dass sie mir den Nacken krault, so wie früher, wenn ich überspannt war. »Wir bleiben einfach kurz hier stehen. Wenn es bis zur Vierunddreißigsten Straße nicht leerer wird hier drin, steigen wir einfach aus.«

Bei der Vierunddreißigsten steigen tatsächlich ein paar Leute aus, und mir ist gleich viel wohler. Und an der Vierzehnten steigen noch ein paar mehr aus.



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