Lieber rundum glücklich als gar keine Kurven by Kristan Higgins

Autor:Kristan Higgins [Higgins, Kristan]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2015-09-10T16:00:00+00:00

„Schuhe abtreten!“, befahl Carol Robinson, als Jack das Polizeirevier betrat. Sie sah auf. „Oh, du bist es, Jack. Wie geht es dir, Schätzchen? Fühlst du dich noch immer berühmt? Wie geht es dem Deiner-Jungen?“

„Hey, Mrs Robinson.“ Jack war mit einem ihrer Söhne in dieselbe Klasse gegangen und hatte beste Erinnerungen an ihre Schokoladenkekse. „Die Farbe steht Ihnen sehr gut.“

Carol strahlte, und ihre Frage war vergessen. „Sag doch Carol zu mir“, meinte sie. „Warum bist du immer noch Single, Jack? Oh, halt, hatte ich vergessen. Du bist geschieden. Möchtest du vielleicht meine Tochter heiraten?“

Levi kam aus seinem Büro und reichte Carol einige Unterlagen. „Hören Sie mit Ihren Verkupplungsaktionen auf“, sagte er. „Komm rein, Jack.“

Levis Arbeitszimmer war ordentlich und wirkte ausgesprochen steril, von den ziemlich vielen Fotos seiner Frau Faith einmal abgesehen. Und dem Ultraschallbild des sehnsüchtig erwarteten Mini-Coopers. „Wie geht es meiner Schwester?“, fragte Jack, dem es immer etwas unangenehm war, mit dem Typen zu sprechen, der ihr Bett teilte. Schicksal eines Bruders.

„Ihr geht es gut. Nur noch ein paar Wochen.“

„Und dir? Bist du nervös?“

„Schrecklich nervös.“ Levi lächelte. Er war der geborene Familienvater.

Jack setzte sich. „Hast du etwas von Josh gehört?“

Levi senkte den Blick auf seinen Schreibtisch, dann sah er Jack wieder an. „Keine Veränderung. Ich spreche jeden Abend mit seinen Eltern.“

„Das ist nett von dir.“

„Das mit der Klage gegen dich tut mir leid.“

Jack zuckte mit den Schultern. „Ich verstehe das.“ Er konnte es ihnen wirklich nicht übelnehmen. Sie haben ihn zuletzt rausgeholt. Den, der am meisten Hilfe brauchte …

„Also, was kann ich für dich tun?“, fragte Levi.

„Eigentlich wollte ich Emmaline sprechen. Ist sie da?“

Levi setzte zu einer Antwort an, brach dann aber ab. Er kniff die Augen zusammen. „Hast du mit ihr geschlafen?“

Er war wohl nicht umsonst Polizist. Jack antwortete nicht.

„Sei vorsichtig“, sagte Levi. „Sie ist wie eine Schwester für mich.“

„Meine Schwester ist auch wie eine Schwester für mich.“

Levi nickte widerwillig. „Eins zu null für dich. Em müsste bald zurückkommen. Sie hatte Unterricht in Penn Yan und ist heute Abend mit ihren gefährdeten Jugendlichen zugange, aber sie sagte, sie würde vorher kurz reinschauen.“

„Darüber wollte ich mit ihr sprechen. Über die Jugendlichen. Wie ich höre, wird noch ein Chemie-Nachhilfelehrer gebraucht.“

In diesem Moment kam Em herein, schleuderte eine Schachtel Donuts auf Everetts Tisch und sagte etwas, das ihn zum Lachen brachte.

Ein Ruck ging durch Jacks Körper. Emmaline war in Uniform, sie trug eine wuchtige Jacke, und Waffe, Funkgerät und ein paar andere Dinge hingen an ihrem Gürtel. Ihr Haar hatte sie zu einem festen Knoten zusammengedreht, ihre Wangen waren rot von der Kälte.

Und sie lächelte.

Bis sie ihn erblickte jedenfalls, dann erstarb das Lächeln. „Hey, Chief.“

„Deputy“, entgegnete Levi. „Wie war der Unterricht?“

„Fantastisch. Nächste Woche darf ich den Elektroschocker einsetzen.“

„Du und dein Elektroschocker. Viel Spaß.“

„Werde ich haben.“ Ihr Blick wanderte zu ihm. „Jack. Wie geht es dir?“

Er stand auf. „Mir geht es gut. Ich bin eigentlich deinetwegen hier.“

„Möchtest du eine Beschwerde über mich einreichen?“

„Nein.“ Er wartete, und ihre Wangen färbten sich sogar noch etwas röter.

„Wart ihr beide nicht zusammen auf einer Hochzeit?“, fragte Carol. „Seid ihr ein Paar? Levi, ich gehe jetzt.

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