Liebe verwundet by Rebecca Donovan

Liebe verwundet by Rebecca Donovan

Autor:Rebecca Donovan [Donovan, Rebecca]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733600556
Herausgeber: FISCHER E-Books
veröffentlicht: 2014-10-30T04:00:00+00:00


»Hi, Mädels«, begrüßte uns meine Mutter fröhlich aus der Küche, als Sara und ich nach dem Training die Haustür hinter uns schlossen.

»Hi, Rachel«, antwortete Sara, stellte ihre Tasche an der Treppe ab und ging in die Küche. Ich folgte ihr, hatte aber plötzlich Angst, meiner Mutter unter die Augen zu treten. Es war, als sähe ich zum ersten Mal, wie sie mit dem Weinglas neben dem Schneidebrett Gemüse schnippelte. Der Anblick tat mir weh.

Sie nahm das Glas und trank einen Schluck. »Bleibst du zum Essen, Sara?«

»Danke, aber ich muss gleich wieder los«, erklärte Sara. »Ich hab Emma nach Hause gefahren, wir wollen uns kurz unterhalten.«

»Oh, okay«, meinte meine Mutter. »Jonathan holt übrigens gerade eine neue Batterie für dein Auto, Emily.«

»Super«, antwortete ich matt. »Wir gehen dann mal rauf.«

»Ach, Sara«, rief meine Mutter, als wir schon auf dem Weg zur Tür waren. »Am Samstag ist mein Geburtstag, und ich hab ein paar Freunde eingeladen. Es wäre schön, wenn du auch kommen könntest, du weißt schon, für Emily. Ich denke, wir spielen bloß ein bisschen Poker und hören Musik.«

»Klar, ich komme gerne.«

»Ehrlich?« Die Augen meiner Mutter leuchteten auf. »Das freut mich. Ich möchte, dass wir Spaß haben.«

»Das werden wir bestimmt«, versicherte Sara. »Wenn ich irgendwas mitbringen oder helfen kann, sag bitte Bescheid.«

»Mach ich.« Meine Mutter strahlte, und mir wurde klar, wie wichtig diese Party für sie war. Bei dem ganzen Durcheinander in den letzten Tagen hatten wir gar nicht mehr richtig darüber gesprochen. Ich wünschte mir sehr, dass sie glücklich war – trotz allem.

»Ich glaube, Evan hat einen Pokertisch, den wir uns leihen könnten«, sagte ich.

»Das wäre ja toll«, rief meine Mutter und war sofort Feuer und Flamme. »Danke.«

»Gern«, antwortete ich mit einem schwachen Lächeln, dann folgte ich Sara die Treppe hinauf. In meinem Zimmer schrieb ich gleich eine SMS an Jonathan: Warte bis nach ihrem Geburtstag. Und mach dir meinetwegen keine Sorgen.

Ich zog meine Jacke aus und warf sie auf einen Stuhl, während Sara es sich auf meinem Bett bequem machte. Mein Handy piepte. Okay. Aber ich mache mir trotzdem Sorgen, kann nichts dagegen tun. Ich spürte, wie ich errötete, und steckte das Handy wieder in die Tasche.

»Okay. Also – du musst unbedingt mit ihm reden«, begann Sara, noch ehe ich mich hinsetzen konnte. »Du musst ihm sagen, dass er nicht dauernd mit ihr rumhängen kann, damit muss Schluss sein.«

Ängstlich fragte ich mich, welche Katastrophen uns wohl auf der Geburtstagsparty meiner Mutter bevorstanden, und wie Sara und Evan darauf reagieren würden. Vielleicht würde meine Mutter sich aber auch einfach nur betrinken, viel zu laut reden und einen peinlichen Kommentar nach dem anderen abgeben. Damit könnte ich wenigstens einigermaßen leben.

»Emma!«

»Ja, was denn?« Mit einem Ruck kehrte ich in die Gegenwart zurück.

»Das Problem mit Analise!«, erklärte Sara ungeduldig. »Was ist denn los mit dir? Hast du auch nur ein einziges Wort von dem gehört, was ich gesagt habe?«

»Ja«, antwortete ich. »Ich muss Grenzen setzen.«

»Nein«, korrigierte sie mich streng. »Evan muss Grenzen setzen. Er kann nicht dauernd mit einem Mädchen rumhängen, das von ihm besessen ist, und erwarten, dass du als liebende Freundin so tust, als wäre das in Ordnung.



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