Leviathan: Horror-Thriller, Kaiju (German Edition) by Curran Tim

Autor:Curran, Tim [Curran, Tim]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-24T05:00:00+00:00

16

Als Johnny es an diesem Abend endlich ins Bluefin schaffte, hatte er Kopfschmerzen.

Er schluckte eine Bloody Mary runter und aß gedämpfte Shrimps und Austern, überlegte und überlegte und überlegte. Er hatte Bilder, aber er hätte gern ein echtes Anschauungsexemplar gehabt. Bilder konnten gefälscht sein … obwohl, als er da saß und sie sich ansah, musste er zugeben, dass sie ziemlich gut aussahen. Fast alle waren scharf, jedoch mit Sicherheit keine Profiqualität. Seine Erfahrung mit Monsterfotos war, dass sie entweder zu verschwommen waren, um etwas erkennen zu können oder so professionell, dass sie einem verdächtig vorkamen.

Meine aber nicht, dachte er. Die sind gut. Gut genug, um sogar einen von Matt Packards Die-Erde-ist-flach-Wissenschaftlern aufhorchen zu lassen.

Als er ungefähr eine Stunde lang da gesessen hatte, löste Nate den andern Barkeeper ab. Aus den Augenwinkeln sah er immer wieder zu Johnny herüber. Schließlich rief Johnny ihn zu sich. »Füllen Sie nach«, sagte er und gab ihm sein Glas. »Und danke für die Top-Secret-Infos über Matt Packard.«

»Sie sind gegangen, um ihn zu sehen?«

»Oh, ja.«

»Und?«

»Er ist interessant.«

»Er ist ein netter Kerl, aber er erzählt schon gerne Lügengeschichten.«

»Vielleicht spinnt er gerne Seemannsgarn«, sagte Johnny. »Aber das macht ihn nicht zu einem Lügner.«

Nate ging, um sein Glas aufzufüllen. Er ließ sich mit dem Zurückkommen Zeit, vermutlich weil er wusste, dass er mit Fragen gelöchert werden würde. Als er den Drink hinstellte, versuchte er sich hastig zurückzuziehen, aber das nahm Johnny nicht hin.

»Sagen Sie, Nate. Haben Sie welche von Matt Packards Storys gehört?«

»Oh, ein paar.«

»Und?«

»Ach«, sagte er lachend und winkte ab. »Das ist nichts weiter. Er redet einfach gern.«

»Also glauben Sie nicht, was er über North Beach erzählt?«

Nate sah unangenehm berührt aus. »Das war alles vor meiner Zeit. Was kann ich davon wissen?«

»Haben Sie jemals welche davon gesehen?«

»Was?«

»Sie wissen, was.«

Nate seufzte. »Nein, Johnny, habe ich nicht. Meine Mutter ist eine weise Frau, und sie hat mir verboten, zum North Beach zu gehen, und ich hab's auch nie gemacht. So, jetzt aber genug davon. Sie legen sich besser einen Plan zurecht, mein Freund. Morgen machen wir dicht. Vielleicht wollen Sie lieber von der Insel runter, bevor das wirklich schlechte Wetter anfängt.«

»Ich werde es im Hinterkopf behalten.«

»Tun Sie das, mein Freund. Das Barometer fällt. Das bedeutet nichts Gutes. Wenn der Sturm kommt, wollen Sie nicht hier sein.«

Aber damit lag er falsch – hier war genau der Ort, wo Johnny sein wollte.

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