Lederstrumpf 03 - Der Pfadfinder by Cooper James Fenimore

Lederstrumpf 03 - Der Pfadfinder by Cooper James Fenimore

Autor:Cooper, James Fenimore [Cooper, James Fenimore]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-25T05:00:00+00:00


* * *

Dreizehntes Kapitel

Etwas später erschienen alle, denen es erlaubt war heraufzukommen, auf Deck. Die Wellen waren noch nicht sehr hoch, woraus man schließen konnte, daß der Kutter noch unter dem Windschutz der Inseln war. Alle aber, denen der See bekannt war, sahen schnell, daß einer der heftigsten Herbststürme dieser Gegend hereingebrochen sei. Nirgends war Land zu sehen, und der Horizont zeigte nach allen Seiten eine düstere Leere. Die Wellen waren kurz und brachen sich leichter als die längeren Wogen des Meeres. Die Soldaten hatten an der Aussicht bald genug, und einer nach dem anderen verschwand, so daß zuletzt niemand mehr auf Deck war als die Matrosen, der Sergeant, Cap, Pfadfinder, Davy Muir und Mabel. Das Mädchen hatte sich vergeblich bemüht, zu Jaspers Gunsten zu sprechen und den Befehl über das Schiff wieder in seine Hände zu bringen. Auch Pfadfinder hatte die Ruhe und das Nachdenken in der Nacht in seiner Ansicht von der Unschuld des jungen Mannes bestärkt. Er hatte sich warm, aber ebenso erfolglos für seinen Freund verwendet.

Mehrere Stunden vergingen; der Wind wurde allmählich heftiger, und die Wellen hoben sich, bis die Bewegung des Kutters auch Mabel und den Quartiermeister zwang, sich in die unteren Räume zu begeben. Alles das war jedoch Cap nicht unbehaglich. Er war nicht mehr der mäkelnde, argwöhnische eigensinnige Tadler, der über Kleinigkeiten zankte und unwesentliche Dinge übertrieb, sondern zeigte die Eigenschaften des kühnen und erfahrenen Seemanns, der er wirklich war. Die Matrosen fühlten bald Achtung vor seiner Geschicklichkeit, und obgleich sie sich über das Verschwinden ihres alten Kapitäns und des Lotsen wunderten, für das man keinen Grund und keine Entschuldigung angegeben hatte, leisteten sie ihm doch unbedingten Gehorsam.

»Dieses Süßwasser hat nach allem doch einiges Leben, finde ich«, bekannte Cap gegen Mittag und rieb sich die Hände in reinem Vergnügen. »Der Wind scheint eine ehrliche altmodische Bö zu sein, und die Wellen haben eine liebliche Ähnlichkeit mit denen des Golfstroms. Ich liebe das, Sergeant, und werde anfangen, euren See einigermaßen zu achten, wenn er nur vierundzwanzig Stunden so aushält, wie er begonnen hat.«

»Land, ahoi!« rief der Mann, der auf der Back postiert war.

Cap eilte vorwärts. Und wirklich - durch die regnerische Luft sah man in der Entfernung von etwa einem Kilometer Land, und der Kutter hielt gerade darauf zu. Im ersten Augenblick wollte der alte Seemann rufen - »beigehalten! Vom Ufer abgeviert!« aber der Sergeant hielt ihn zurück.

»Wenn wir ein wenig näher ziehen«, sagte er, »so erkennt vielleicht einer von uns die Gegend. In diesem Teil des Sees ist den meisten von uns das amerikanische Ufer bekannt, und wir haben etwas gewonnen, wenn wir erfahren wo wir sind.«

»Gut, und wenn dazu irgendeine Aussicht ist, so wollen wir darauf zuhalten. Was ist das dort - ein wenig in Luv? Es sieht aus wie ein niedriger Bergvorsprung.«

»Die Garnison, bei Gott!« rief der andere, dessen scharfes Auge die befestigten Anlagen des Forts erkannte.

Der Sergeant hatte sich nicht geirrt. Dort lag wirklich das Fort, obgleich es durch den feinen Regen trüb und unbestimmt aussah. Die niedrigen, vorstrebenden, grünen



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