Lass Uns Einfach Feinde Bleiben by Cecily von Ziegesar & Katarina Ganslandt

Lass Uns Einfach Feinde Bleiben by Cecily von Ziegesar & Katarina Ganslandt

Autor:Cecily von Ziegesar & Katarina Ganslandt [Ziegesar, Cecily von & Ganslandt, Katarina]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3570128555
Herausgeber: cbj
veröffentlicht: 2006-01-01T23:00:00+00:00


s darf gleich zweimal ran

Serena war inzwischen doch ein bisschen verunsichert, weil sie sich im Gegensatz zu allen anderen Mädchen nicht à la Audrey gekleidet hatte. Womöglich dachte der Regisseur, sie sei gar nicht ernsthaft an der Rolle interessiert, weil sie keine Perlenkette und kein schwarzes Cocktailkleid anhatte. Außerdem war sie blond und groß und sah Audrey Hepburn kein bisschen ähnlich. Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr bereute sie es, überhaupt zu diesem Casting gegangen zu sein.

Tja, zu spät.

»Gott sei Dank!«, rief Ken Mogul, aus, als er sie sah. »Leg gleich los. Und… Action.«

Serena hatte sich nicht die Mühe gemacht, nach Ken Mogul zu googeln, und wusste nichts über seinen eigenwilligen Regiestil, aber sie wusste, was das Wort Action bedeutete, und sobald sie es hörte, fing sie an zu spielen.

»Wie geht es Ihnen?«, zirpte sie gut gelaunt und streckte einem imaginären Barmann die Hand hin. Sie setzte sich auf einen Barhocker, wirbelte einmal um die eigene Achse, kicherte und schlug mit den Beinen aus wie ein zufriedenes kleines Mädchen. »Ich komme so gerne hierher. Ist es nicht wundervoll, jeden Tag aufzuwachen und zu wissen, dass es so etwas wie das hier gibt? Für mich ist es das Paradies.«

Ken Mogul verdeckte wieder für einen Moment die Augen mit der Hand, als würde er »Guck-Guck!« machen. Dann ging er mit großen Schritten auf eine seiner blonden Produktionsassistentinnen zu, riss ihr die verspiegelte Pilotenbrille aus den Haaren und warf sie Serena zu. »Zieh die an und mach es noch einmal«, befahl er.

Serena gehorchte und fragte sich, ob es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, dass Ken Mogul die Augen schloss, als sie zu sprechen begann.

»Okay. Die Nächste!«, rief er anschließend und entließ sie mit einem Handwedeln.

Nate stand vor dem Aufzug, ein zerknülltes, feuchtes Taschentuch in der Hand. »Meine Mutter hat mir hier meinen ersten richtigen Anzug gekauft«, erzählte er Serena mit bebender Unterlippe. »Danach haben wir Eis gegessen und dann waren wir im Zoo im Central Park. Ich weiß noch, dass es nach Erdnüssen gerochen hat.«

»Och, mein Baby!« Serena umarmte ihn und küsste ihn aufs Ohrläppchen. »Aber ich glaube, ich weiß, wie wir dich wieder aufmuntern können.« Seit dem Viagra-Überfall bei Bergdorf-Goodman am Dienstag ging sie davon aus, dass Nate es immer und überall nötig hatte. Sie zeigte mit einem Kopfnicken in Richtung Damentoilette.

Nate zögerte. Er hatte nach dem Aufwachen einen winzigen Joint durchgezogen und das Viagra zu Hause liegen gelassen. Außerdem strengte die ständige Heuchelei auf Dauer wirklich an. Er war eigentlich überhaupt nicht in Stimmung.

In diesem Moment klappte die Tür der Damentoilette auf und Blair und ihr braunhaariger Schönling kamen Hand in Hand herausgeschlendert. »Hach, ich komme so gerne hierher!«

Blair fuchtelte mit ihrer Zigarettenspitze herum und gab eine übertriebene Interpretation der Rolle zum Besten, die die beiden Mädchen eben gespielt hatten. Sie kicherte. »Also, was ist, Leute? Sollen wir jetzt was trinken gehen?«

»Na klar«, sagte Serena bereitwillig.

Es war zwar erst halb elf, aber die zukünftigen Audreys dieser Welt wissen eben ganz genau, wie man das Leben genießt.

Lord Marcus drückte auf den Liftknopf und die Türen glitten auf.



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