Kotto der Zwerg und das Mondlicht auf dem Zauberring (German Edition) by Vonderberg Karlheinz

Kotto der Zwerg und das Mondlicht auf dem Zauberring (German Edition) by Vonderberg Karlheinz

Autor:Vonderberg, Karlheinz [Vonderberg, Karlheinz]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2014-03-25T23:00:00+00:00


Der erste Schlag des Himmelswanderers

Kotto gewöhnte sich schnell wieder an das Schaukeln des Trägers, der sich nach Kräften bemühte, den Rücken ruhig zu halten. Er war vom Ergebnis, das die redenden Steine geliefert hatten, noch sehr benommen, und die Worte schwangen in seinem Kopf hin und her.

„Ich soll auf einem Drachen reiten und den höchsten Punkt des Nordens erstürmen?“, dachte er, aber er zweifelte, ob er überhaupt alles richtig gehört hatte. Doch bisher hatten die Steine des Redens noch nie die Unwahrheit gesagt. Sie durften zu einfachen Zwecken und Anfragen nicht genutzt werden. Jeder wusste das. Daher kam keiner der Einwohner der Insel auf die Idee, die redenden Steine zu fragen, wie morgen das Wetter wird oder wie viele Eier die Hühner in der kommenden Woche legen würden. Solche banalen Fragen würden die Steine abnutzen und irgendwann unbrauchbar machen.

Es hieß immer, auch wenn keiner das genau wusste, dass sie nur eine bestimmte Anzahl von Fragen beantworten konnten. Wie viele? Wer sollte das wissen? Und vor allem, wie viele Fragen waren schon gestellt worden? Somit konnte jede Frage die letzte sein, die gestellt werden konnte, und daher war Vorsicht oberstes Gebot. Einmal hatte ein witziger Zwerg vorgeschlagen, die Steine doch zu fragen, wie viele Fragen noch möglich seien. Viele fanden diese Frage gut, Dann hätte man eine Strichliste anlegen können, um über die Fragen verfügen zu können.

„Und wenn es die letzte Frage ist, die so verschwendet wird?“, wandte Selena ein. „Fändet ihr das auch witzig und klug?“

Nein, das fand kein Zwerg.

„Selbst, wenn wir eine große Zahl als Antwort bekämen“, fuhr Kotto damals fort, „müssten wir irgendwann am Ende ankommen. Wer von uns möchte bei einer Frage, die noch übrig bleibt entscheiden, ob sie gestellt werden darf? Welche Frage würden wir als so wichtig einstufen, dass wir dafür die letzte Möglichkeit hingäben?“

Damit war die Sache entschieden. Alle würden mit der Unsicherheit leben müssen, dass es immer die letzte Frage sein könnte. Daher wurden auch nur wichtige Fragen gestellt, so wie heute. Gut, manchmal war die Antwort etwas unscharf, was es schien, aber später hatte es sich dann doch aus richtig herausgestellt. Auch heute war das so. Es fehlte einfach an Informationen, um die Antwort einordnen zu können. Aber die vielen Jahre seines Lebens hatten ihm gezeigt, dass die fehlenden Informationen immer irgendwo bereitlagen, die Kunst bestand nur darin, sie auch zu finden und sie dem Problem zuzuordnen.

„Diese Antworten sind eben niemals ein Kochrezept!“, stöhnte er vor sich hin. „Sie sind immer eine Herausforderung.“ Er hatte sich den Wortlaut der Antwort eingeprägt.

„Vom Meer her treibt das Geschick heran, ein Untier erwacht in seiner Höhle. Ein Sturm wird sich erheben und vom Meer her über den steinernen Stuhl des Unheils hinwegfegen. Ein Zwerg wird auf einem Drachen reiten und den nördlichsten Punkt erstürmen. Ein Ring wird alle tragen und den Kampf erhellen. Aber es bleibt uns nicht viel Zeit, denn die See frisst die Stunden.“

Kotto dachte nach. „Was mögen diese dunklen Worte bedeuten? Welches Geschick kommt auf uns zu? Wieso liegt ein schlafendes Untier



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