Kolibri by Benvenuti Jürgen

Kolibri by Benvenuti Jürgen

Autor:Benvenuti, Jürgen [Benvenuti, Jürgen]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Krimi/Thriller
ISBN: 9783852184692
Google: F2wxAAAACAAJ
Herausgeber: Haymon
veröffentlicht: 2005-02-07T23:00:00+00:00


„Lehner, Sie Spinner, was, um Gottes willen, tun Sie da?“, sagte Patrick Berger und starrte entgeistert auf den Fernseher, um den sich alle vier Männer im Gemeinderatssitzungssaal gruppiert hatten.

„Sie kennen den Herrn?“, fragte Qualtinger mit ausdruckslosem Gesicht, ohne seinen Blick vom Bildschirm zu nehmen.

Berger nickte. „Lehner, Josef, Doktor. Unser Firmenarzt.“

Der Umweltstadtrat trank einen Schluck Whiskey-Cola und prostete Berger lachend zu. „Mir scheint, Sie haben ein gutes Händchen bei der Auswahl Ihrer Mitarbeiter.“

Berger musterte den Umweltstadtrat, ließ seinen Blick eine Extrasekunde auf dem Becher ruhen und sagte dann: „Doktor Lehner hat ein Alkoholproblem und damit ist er offensichtlich nicht der Einzige.“

Der Umweltstadtrat hob in gespieltem Entsetzen die Arme und setzte ein erschrockenes Gesicht auf, woraufhin der Bürgermeister ihn in die Seite stieß und sagte: „Schon gut, Rudi, reiß dich zusammen.“

Sie wandten sich alle wieder dem Fernseher zu, wo Lehner gerade sagte, dass der arme Tropf, sprich Baumgartner, bei der Zerstörung der Zentrifuge und der Freisetzung des Öls hätte sterben können.

„Wovon redet er?“, fragte Qualtinger und Berger fasste die Ereignisse in der Fabrik zusammen, wobei er besonderes Gewicht auf die Feststellung legte, dass das Rosenöl völlig harmlos sei.

„Wenn dieses Öl so harmlos ist, wie Sie sagen“, meinte der Umweltstadtrat, „wie kommt es dann, dass dieser Doktor behauptet, Baumgartner hätte sterben können, hm?“

Berger tippte mit angewidertem Gesicht gegen den Becher des Umweltstadtrates und sagte: „Deshalb. Der Suff hat sein Gehirn zerstört.“

Qualtinger hob den Hörer ab und tippte eine Nummer ins Telefon. Während er darauf wartete, dass die Verbindung zustande kam, sagte er, an niemand Bestimmten gewandt: „Das ist nicht gut. Das ist gar nicht gut.“ Dann klemmte er sich den Hörer in der Schulterbeuge fest und diskutierte heftig mit Kalina, dessen Gesicht auf dem Bildschirm des Telefons aufflackerte. Schließlich verschwand das Bild wieder und mit einem resignierten Seufzer legte Qualtinger den Hörer auf die Gabel, ganz vorsichtig, so, als könne er zerbrechen.

„Was ist?“, fragte Berger, der unwillkürlich die Hände zu Fäusten geballt hatte.

„Sie stürmen“, sagte Qualtinger leise.

Na endlich, dachte Berger und gestattete sich ein dünnes Lächeln.



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