Kalte Gier by Rachel Amphlett

Kalte Gier by Rachel Amphlett

Autor:Rachel Amphlett [Amphlett, Rachel]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
Herausgeber: LUZIFER-Verlag
veröffentlicht: 2018-06-29T22:00:00+00:00


Kapitel 25

Singapur

Nachdem sie die Check-in-Formalitäten abgeschlossen hatten, stellten Dan und Sarah ihre Koffer im Hotelzimmer ab und beschlossen, dass, von gelegentlichen Überfällen auf die Mini-Bar des Zimmers mal abgesehen, der Balkon der beste Ort war, um den schwülen Abend zu verbringen.

Sie saßen an einem kleinen Tisch, Dan auf einem Stuhl, den er in einer Ecke zwischen dem Balkon und dem Zimmer verkeilt hatte. Schritt für Schritt ging er noch einmal Peters Notizen und die Ausdrucke der Fotos, die Sarah in Delaneys Arbeitszimmer aufgenommen hatte, durch.

Dan rieb sich mit der Hand über die Augen. »Einiges von diesem Zeug ist einfach unglaublich. Im Grunde kann man sich gar nicht vorstellen, wie viel Einfluss die Industrie auf die Politik eigentlich hat, oder?«

Sarah nickte. »Ich weiß. Und ich kann mich nicht entscheiden, ob ich deshalb nun wütend oder deprimiert sein soll. Die Sache ist die, Peter hatte recht, es wird viel zu selten darüber berichtet. Ich meine, schau dir das an …«, sagte sie und hielt ihm einen Zeitungsausschnitt entgegen. »Hier ist ein Bericht darüber, wie die großen Öl- und Gaskonzerne Interessenvertretungen dafür benutzt haben, um Protestmärsche gegen umweltpolitische Veränderungen in den USA zu organisieren. Sie haben für den Fall, dass irgendein Emissionshandelssystem realisiert werden sollte, als Abschreckungstaktik den Verlust von Arbeitsplätzen in der Branche an die Wand gemalt.« Angeekelt warf sie den Ausschnitt auf den Boden. »Kein Wunder, dass die Öffentlichkeit das Interesse verloren hat.«

»Ja, aber wenn diese Leute bereit sind, zu töten, nur um zu verhindern, dass Menschen wie Peter etwas publik machen, dann sollte die Öffentlichkeit vielleicht doch besser Notiz davon nehmen«, ergänzte Dan.

»Glaubst du das wirklich?« Sarah legte das Dokument ab, das sie gerade in der Hand hielt.

Dan schob die Notizen wieder zusammen. »Nun, wenn Peter herumgelaufen ist und jedem von diesem Wunder-Treibstoff erzählt hat, der die Öl-, Gas- und Kohleindustrie tatsächlich aus dem Geschäft drängen könnte, dann ja.« Er lehnte sich zurück und kippelte mit dem Stuhl gegen die Wand. »Jemandem da draußen ist es äußerst ernst, den Einsatz dieser Technologie zu verhindern, und es sieht mehr und mehr danach aus, als wäre dieser Jemand Delaney.« Er schüttelte den Kopf. »Ich dachte, alle gehen davon aus, dass saubere Kohle-Technologie der beste Kompromiss ist.«

»Das wird ja auch als schnelle Lösung für den Klimawandel durchgedrückt«, sagte Sarah. »Aber saubere Kohle-Technologie ist teuer, ganz zu schweigen davon, dass sie ineffizient ist. Klar, die CO2-Emissionen werden reduziert, doch um die gleiche Leistung wie eines der alten Kohlekraftwerke zu erzielen, muss bis zu 40 Prozent mehr Kohle verbrannt werden.«

»Das verfehlt dann ja wohl den Anspruch, sauber zu sein, gewaltig«, sagte Dan.

»Ganz zu schweigen davon, dass die Kohle-Produzenten sich ihre Hände bereits voller Vorfreude reiben. Stell dir nur vor, wie hoch die Nachfrage nach Kohle sein wird, wenn diese sogenannte saubere Technologie erst einmal perfektioniert worden ist, vor allem in Ländern wie Indien und China.« Sarah legte ihr Notizbuch beiseite. »Nein, die Wahrheit ist, dass, im Vergleich zu allen Alternativen, Kohle immer noch ein billiger und bewährter Energielieferant für stromerzeugende Unternehmen ist.«

»Okay, aber was glaubst du, wann dieses Weißes-Gold-Pulver ins Spiel kommt?«, grübelte Dan.



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