Intrigen in Mirkandol by Arndt Ellmer

Intrigen in Mirkandol by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Solare Residenz, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2000-06-06T01:00:00+00:00


6.

Frühjahr 1295 NGZ

Die Hitze der Sauna tat ihm gut. Sein dickes Knie verlor ein wenig von seiner Schwellung, und der Rücken entspannte sich. Die Nackenwirbel rückten dahin, wo sie hingehörten.

Nach zwanzig Minuten erhob Manklux sich und ging unter die Kaltwasserdusche. Die eiskalten Strahlen erinnerten ihn ein wenig an das Schneetreiben auf Prathon. Die Umstände gestalteten sich in diesem aktuellen Fall allerdings weitaus angenehmer.

Das nächste Überlebenstraining stand erst für übermorgen auf dem Programm. Bis dahin überließen sie ihm die Gestaltung der Freizeit. Überhaupt begegneten ihm die Einsatzleiter mit einer Art furchtsamer Achtung. Den Grund dafür hatte ihm Mehon da Sannod bei der Feier anläßlich des viertausendsten Mitgliedes ihrer Organisation genannt.

Er, Manklux vom Planeten Traversan, war bisher der einzige in der Geschichte der Kralasenen, der alle sieben Gegner zur Strecke gebracht hatte. Vor und nach ihm hatte das noch keiner geschafft. Es verlieh ihm einen Status, der nur schwer zu beschreiben war.

Manchmal hörte er die Adlaten hinter vorgehaltener Hand raunen, wenn er ihnen begegnete. „Schaut nur, wie er aussieht. Um wieviel mehr müßten wir leisten können."

Er grinste jedesmal, wenn er daran dachte. Es ist nicht allein die eigene Leistung, die euch vorwärtsbringt, dachte er dann. Ihr braucht jemanden, der euch protegiert. Das gilt für den Hof auf Arkon ebenso wie für unsere Organisation.

Er hütete sich, auch nur ein Sterbenswörtchen zu sagen. Er wäre nicht das erste Denkmal gewesen, das sich selbst vom Sockel stürzte.

Manklux sprang in das Warmwasserbecken und ließ sich von der Strömungsanlage treiben. Die feinen Wasserstrahlen kneteten seine Muskulatur und lockerten sie für das Aufbautraining am nächsten Morgen.

Die Verkrümmung der linken Brustplatte - seit dem Kindesalter andeutungsweise vorhanden - hatte sich durch das harte Training der letzten Jahre verstärkt.

Der Traversaner drehte sich auf den Bauch und tauchte unter. Hier fühlte er sich wohler als sonstwo. Sein Körper besaß nur knapp ein Drittel des eigenen Gewichts. Wie ein Fisch glitt er durch das Wasser, teils mit geschlossenen Augen. Er schätzte seine Geschwindigkeit und die Länge des Beckens auf den Sekundenbruchteil richtig ein. Zwei Körperlängen vor der Wand öffnete er die Augen wieder und drehte den Körper herum. Vom eigenen Schwung getrieben, erreichte er die optimale Position, zog die Beine an den Körper und stieß sich ab.

Ein Signal im Innenohr entlockte ihm ein ungnädiges Knurren. „Was ist?" fragte er mit halb geschlossenem Mund. „Du wirst im Hauptquartier erwartet. Dein Schiff geht in einer halben Stunde", lautete die unpersönliche Auskunft. „Die Angelegenheit duldet keinen Aufschub."

Manklux tauchte auf und kraulte zum Beckenrand. „Warmluft!" forderte er.

Das Gebläse trocknete seinen Körper und seine Haare, während er den Saunabereich verließ und zu den Kabinen ging. Er zog sich an und nahm den Transmitter im Foyer. Eine Viertelstunde später trug er seine Ausgehuniform und nahm vom Servo seiner Wohnung den Kristall mit allen nötigen Vollmachten in Empfang.

Kurz vor dem Start des Schiffes trat er aus dem Empfangsgerät und fand sich in einer geräumigen, wertvoll ausgestatteten Suite wieder. „Willkommen, Erhabener", flötete der Servo. „Es ist alles vorhanden, um dir den Flug so angenehm wie möglich zu machen."

„Danke", antwortete er und fragte sich, ob sie ihn mit jemandem verwechselten.



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