Infernal by Greg Iles

Infernal by Greg Iles

Autor:Greg Iles [Iles, Greg]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9783838717234
Herausgeber: Bastei Luebbe
veröffentlicht: 2012-04-06T22:00:00+00:00


15

* * *

Roger Wheaton hat Smith angerufen und ihn gewarnt, dass wir kommen«, sagt Baxter und setzt sein Headset ab. »Wir haben das Gespräch angezapft.«

Wir parken gegenüber einem wunderschönen kreolischen Cottage an der dem Fluss zugewandten Seite von Esplanade, der östlichen Grenze des French Quarter. Hier wohnt Frank Smith seit zwei Jahren.

»Warum hätte Wheaton ihn nicht warnen sollen?«, fragt Kaiser.

»Wir haben ihn gebeten, den Mund zu halten«, erwidert Lenz.

»Und jetzt nehmen wir sein Haus auseinander und teilen ihm mit, dass er Hautproben und eine Blutabnahme für DNS-Analysen über sich ergehen lassen muss, um Vergleiche mit den Hautproben anzustellen, die wir unter den Fingernägeln des Dorignac-Opfers gefunden haben.«

»Der Anruf macht Wheaton im Gegenteil sogar weniger verdächtig«, sagt Kaiser. »Er ist nicht dumm. Er weiß, dass er zum Kreis der Verdächtigen gehört, was unter anderem das Anzapfen seines Telefons bedeutet, aber er hat Smith trotzdem angerufen und gewarnt. Das tut nur jemand, der unschuldig und stinksauer ist.«

»Es sei denn, er will einen unschuldigen Eindruck erwecken«, sagt Lenz.

»Warum hat er Gaines nicht gewarnt?«, frage ich.

»Vielleicht mag er Gaines nicht«, sagt Kaiser mit einem Lachen. »Schwer vorstellbar ist es jedenfalls nicht.«

»Hat er Thalia Laveau ebenfalls gewarnt?«, fragt Lenz.

»Noch nicht«, antwortet Baxter. »Nur Smith.«

»›Ich mag Frank Smith sehr gern‹«, sagt Kaiser. »Das waren Wheatons Worte bei seiner Vernehmung.«

»Ich frage mich, ob es vielleicht eine homosexuelle Verbindung zwischen den beiden gibt?«, sagt Lenz.

»Wheaton hat nie geheiratet«, sagt Baxter. »Warum haben Sie ihn nicht gefragt, ob er schwul ist?«

»Vielleicht versteckt er seine Homosexualität«, entgegnet Lenz. »Ich wollte meine Brücken zu ihm nicht vollends einreißen. Wir haben andere Möglichkeiten, das herauszufinden.«

Kaiser geht zur Hecktür. »Frank Smith macht keinen Hehl aus seiner Homosexualität. Vielleicht verrät er uns mehr.« Er blickt mich an. »Wir sehen uns dann gleich.«

Zusammen mit Lenz steigt er aus und wirft die Tür wieder zu.

Baxter presst das Gesicht an die getönte Bullaugenscheibe des Überwachungswagens. »Das Haus sieht nicht so fein aus, wie ich eigentlich gedacht hätte«, stellt er fest.

»Das liegt daran, dass Sie die Rückseite vor sich haben«, erkläre ich. »Die meisten Häuser dieser Art zeigen nach innen. Einige auf ummauerte Höfe, andere auf fantastische Gärten voll tropischer Pflanzen.«

»John hat mir von Ihrer Theorie erzählt, dass die Gemälde in natürlichem Licht entstanden sein müssen. Dieses Haus hat einen Hof. Smith ist der einzige Verdächtige mit einem eigenen Hof. Wheaton hat einen Garten, aber keine Mauern. Hey, sehen Sie!«

Frank Smith steht auf der Veranda und erwartet Lenz und Kaiser. Er ist elegant und attraktiv, und seine gebräunte Haut kontrastiert mit seiner weißen tropischen Kleidung aus Leinen oder Seide. Er hat große ausdrucksvolle Augen, und um seine Lippen spielt ein ironisches Lächeln.

»Sehen Sie sich diesen Burschen an«, sagt Kaiser im Lautsprecher des Überwachungswagens. »Ein Klugscheißer, das sehe ich jetzt schon.«

»Ich fange an«, entscheidet Lenz.

Im Lautsprecher klingt Smiths Stimme so gesellig, als würde er Partygäste begrüßen. »Hallo! Sie sind die Gentlemen vom FBI, nehme ich an? Wann treffen die Sturmtruppen ein?«

»Meine Güte«, murmelt Kaiser, und laut in Richtung von Smith: »Es gibt keine Sturmtruppen, Mr Smith. Wir haben verschiedene Hinweise, die Sie zu einem der Tatverdächtigen bei einer Serie von sehr ernsten Verbrechen machen.



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