Im Pazifik verschollen by Hans Heidsieck

Im Pazifik verschollen by Hans Heidsieck

Autor:Hans Heidsieck [Heidsieck, Hans]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Saga
veröffentlicht: 2016-04-07T00:00:00+00:00


* * *

Kommissar Lester ließ zuerst Harding vorführen. Er hatte seine besonderen Gründe dazu.

Die Personalien wurden festgestellt. Dann sagte der Kommissar ihm gleich auf den Kopf zu: „Sie haben den Autobuskontrolleur Gregory beobachtet. Warum taten Sie das?“

Harding wußte genau, daß man Lester nichts vormachen konnte. Hier hatte es keinen Zweck, etwas abzustreiten. Also antwortete er: „Ich war dazu beauftragt worden.“

Sie gaben sich ihm gegenüber als eifrigen Briefmarkensammler aus und tauschten mit ihm. Auf diese Weise kamen Sie öfter mit ihm zusammen.“

„Das stimmt schon, Herr Kommissar, aber — —.“

„Unterbrechen Sie mich bitte nicht. Ich wünsche nur klare und eindeutige Auskünfte zu erhalten. Welchen Zweck hatte diese Beobachtung? In welcher Richtung sollte Gregory ausgeforscht werden?“

„Ich sollte feststellen, ob er Frau Evans gegenüber ernsthafte Absichten besaß.“

„Und was stellten Sie fest?“

„In der letzten Zeit mußte ich den Eindruck gewinnen, daß der Kontrolleur dem Schneidermeister Tobin gegenüber aus freien Stücken zurücktrat. Er ist ein Mensch, der nicht erzwingen will, was ihm nicht gutwillig gegeben wird.“

„Hm — — diese Feststellung mag schon stimmen. Sie scheinen ein guter Menschenkenner zu sein. — Von wem ging der Auftrag zu dieser Ihrer Tätigkeit aus?“

„Von meinem Chef, Mister Orlans.“

„Und wer steckte dahinter?“

„Das weiß ich nicht, Herr Kommissar.“

„Doch — Sie wissen es!“

„Nein, das kann ich beschwören, ich weiß es nicht.“

Lester vergrub seinen Blick in die Züge des Mannes. Aus ihnen war nichts zu lesen. Sie blieben fest und starr.

„Wer ist in Verbindung mit Ihrer Aufgabe noch beobachtet worden?“

„Hierüber möchte ich keine Angaben machen, Herr Kommissar.“

„Und warum nicht?“

„Weil ich nicht unnötig meinen Chef und die anderen in einen falschen Verdacht bringen will.“

„Also gut. Dann will ich es Ihnen selbst sagen. Ihr Chef hatte sich mit Frau Evans in Verbindung gesetzt. Stimmt’s, oder nicht?“

„Ja — es stimmt“, sagte Harding ebenso fest und sicher, wie er seine anderen Antworten gegeben hatte. Lester war einigermaßen erstaunt darüber. Doch unbeirrt fuhr er fort:

„Boms hat sich bei Tobin zwei Anzüge machen lassen. Also beobachtete er den Meister. Miß Kitty wurde auf die Spur Cormicks gesetzt. Habe ich recht?“

„Herr Kommissar — — Ihre genaue Kenntnis der Sachlage ist bewunderungswürdig.“

„Warum geschah das alles?“

„Darüber wird Ihnen wohl nur Herr Orlans Auskunft erteilen können, Herr Kommissar!“

„Wie viele Schreibmaschinen besitzen Sie auf dem Büro?“

„Nur eine.“

„Hat jemand von Ihnen privat noch eine Maschine?“

„Soviel ich weiß: nein.“

„Kennen Sie einen gewissen Herrn Leaf?“

„Ja.“

„Wer ist das?“

„Ein Kunde von meinem Chef. Er ist mit der Schwester von Mister Orlans befreundet.“

Die Antworten des Mannes kamen wie aus der Pistole geschossen. Keinen Augenblick zögerte er, keine Sekunde schien er verlegen zu werden. Lester wunderte sich immer mehr.

„Was denken Sie über den Mord an Tobin?“

„Ich kann ihn mir nicht erklären, Herr Kommissar.“

„Sie haben mit Ihrem Chef doch gewiß schon darüber gesprochen. Wie äußerte er sich dazu?“

„Auch er steht vor einem Rätsel.“

„Und Boms, der den Ermordeten zu beobachten hatte?“

„Boms war wie aus allen Wolken gefallen, als er von der Ermordung des Schneidermeisters erfuhr.“

„Gut. Ich danke Ihnen.“ Lester wandte sich Dix zu. „Führen Sie den Herrn bitte in ein anderes Zimmer, Dix. Er darf mit den übrigen Herrschaften nicht in Berührung kommen.“ Zu Harding: „Vielleicht muß ich Sie noch einmal bitten lassen.



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