Im Para-Bunker by Peter Terrid

Im Para-Bunker by Peter Terrid

Autor:Peter Terrid [Terrid, Peter ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Sechste Bote, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1998-09-29T01:00:00+00:00


*

„Es sieht völlig unverdächtig aus", stellte Gia de Moleon fest.

Die eingehenden Bilder wurden auf eine der Wände ihres Arbeitszimmers projiziert. Mimas war zu sehen und der darüber gleichsam aufgehende Saturn mit seinen Monden. Es waren Bilder dieser Art, einmalig und unübertroffen, die in den Menschen die Sehnsucht nach dem Weltraum weckten.

„Die ADIA nähert sich Mimas", sagte die TLD-Chefin langsam.

„Entweder ein Trick, oder Garron ist nicht an Bord", warf ich ein. „Was sollte er auf Mimas? Sich freiwillig den Fragen der Experten stellen, sich untersuchen und dann womöglich vor ein Gericht stellen lassen?

Da kann ich nur lachen, das wird Garron niemals tun."

Gia de Moleon blickte mich von der Seite her an.

„Aus dem früheren Leben von Vince Garron ..."

„Vincent!" stieß ich heftig hervor.

„Meinetwegen, Vincent Garron. Es liegt nichts gegen ihn vor, er ist praktisch nirgendwo aktenkundig, abgesehen von dem Datenwust, den die Behörden über jeden LFT-Bewohner im Laufe seines Lebens sammeln.

Demnach bist du jene Person, die den neuen Vincent Garron, den verwandelten, den Mutanten, besser und länger kennt als jeder andere."

„Auf diese Ehre würde ich gerne verzichten", quetschte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Fast automatisch hatte de Moleon diesen Mörder bei seinem Scherzoder Kosenamen - Kosenamen, ha!

- genannt, wie konnte sie nur? Hatte die TLD-Chefin keinen Instinkt, kein Gefühl?

„Was, glaubst du, hat Garron vor?"

„Auf diese Frage weiß ich keine Antwort", mußte ich zugeben. „Dafür kenne ich Garrons Fühlen und Denken zuwenig, seine Motive sind für mich nicht ersichtlich. Ich könnte wahrscheinlich nicht einmal in Notwehr töten, und er ..."

Ein schriller Signalton unterbrach mich.

„Bordalarm auf der ADIA!" rief Gia de Moleon aus und griff zum Mikrophon. „Das Schiff ist sofort zu entern. Und Achtung an das Enterkommando - nur mit aktivierten SERUNS an Bord gehen, mit eingeschalteten Schirmfeldern! Wenn Garron an Bord ist, darf er nur paralysiert werden, damit das klar ist."

„Wie rücksichtsvoll einem Mörder gegenüber", stieß ich giftig hervor.

„Es wird sicher ein paar Minuten dauern, bis das Enterkommando die ADIA erreicht hat", sagte Gia de Moleon ruhig. „Daher haben wir ein paar Augenblicke Zeit für Erklärungen. Weißt du, was der Vorteil eines Rechtsstaates und einer Demokratie ist?"

„Daß man eine unfähige Regierung loswerden kann, ohne dabei Blut vergießen zumüssen", sagte ich zynisch.

„Das auch", stimmte mir die Marsgeborene mit einem Anflug von Lächeln zu. „Aber das Wesentliche ist etwas anderes. Zu einem solchen Staat gehört es, daß die Gesetze nicht nur dann angewandt und befolgt werden, wenn es einem wunderbar in den Kram paßt. Einen echten Rechtsstaat erkennst du daran, daß die Gesetze befolgt werden, auch wenn es einem durchaus nicht gefällt. Infolgedessen werden wir Garron so behandeln, wie wir es mit allen anderen Verbrechern auch tun - wir töten sie nicht einfach, wir stellen sie vor Gericht, und dort müssen wir peinlich genau beweisen, in welchem Maß sie schuldig sind. Niemand darf bei uns Ankläger, Richter und Henker in einer Person sein, nicht ich und auch nicht du. Also, wenn du Garron unbedingt an den Kragen willst, dann wirst auch du große Schwierigkeiten bei uns bekommen. Klar?"

Ich winkte ab. Mochte sein, daß sie recht hatte.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.