Im Camp der Gesetzlosen by William Voltz

Im Camp der Gesetzlosen by William Voltz

Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Meister der Insel, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1966-03-11T01:00:00+00:00


6.

John Marshall, Chef von Rhodans Mutantenkorps, war es seit Jahrzehnten gewohnt, die Gedanken Fremder Intelligenzen zu überwachen. Nicht immer hatte er angenehmen Dingen „gelauscht" und nicht immer verständlichen.

Die Gedanken Garko des Starken jedoch erschienen dem Telepathen durchaus verständlich und auch für terranische Begriffe normal. Marshall hatte dem Weißrüssel von den Verhältnissen in der Mitteletage berichtet, nachdem Tronar Woolver im Gefangenenlager aufgetaucht war, um die Terraner über den ersten großen Erfolg der fünfzig Flüchtlinge zu informieren. Der Wellensprinter war sofort wieder umgekehrt, um möglichst bald den Versorgungszug zu erreichen.

Garko der Starke wußte natürlich nicht, daß seine Gedanken für den schlanken Terraner kein Geheimnis waren. Und mit seinen Worten war der oberste Weißrüssel sehr vorsichtig.

J)er Energieausfall in der Mitteletage betrifft nicht uns", sagte er zu Marshall. „Natürlich ist die konstante Temperatur auch hier gesunken, aber nicht sosehr, daß es gefährlich werden könnte."

Marshall lächelte höflich. Den Gedanken seines Gegenübers entnahm er, daß Garko befürchtete, der Lufthaushalt der Mitteletage könnte in Unordnung geraten. Ohne Energie mußten die Regenerationsanlagen ausfallen, so, daß es früher oder später völlig unmöglich sein würde, das Gebiet der B-Kaste zu durchqueren. An diese Gefahr hatte Marshall selbst noch nicht gedacht. Er hoffte, daß den fünfzig Flüchtlingen daraus keine Schwierigkeiten entstanden.

„Wahrscheinlich ist dies die letzte Chance der Weißrüssel, ihr unwürdiges Dasein zu beenden", sagte Marshall. Er war von Storkeet, der noch immer als Verbindungsmann zwischen Garko und den Terranern fungierte, in die Residenz des Weißrüsselführers gebracht worden. Er und Garko saßen sich in einem Raum gegenüber, dessen Wände von Schlingpflanzen überwuchert waren. Als Sitze dienten geflochtene Hängematten. Marshall wußte, daß auch Rhodan Garko dem Starken hier gegenüber gesessen hatte.

„Der Preis für eure Hilfe wird wahrscheinlich die Freilassung aller Gefangenen sein", vermutete Garko.

„Das ist richtig", gab Marshall zu. „Ich weiß, daß Sie die fünfzig Blaurüssel fürchten, die Ihre Wächter abgelöst haben. Es wird jedoch nur kurze Zeit dauern, bis die Blaurüssel sich aus der Bauchetage zurückziehen. Bevor ich hierherkam, konnte ich bereits spüren, daß sie unruhig wurden."

Marshall konnte dem Twonoser nicht sagen, daß er durch Gedankenüberwachung der Blaurüssel erfahren hatte, daß diese einen Angriff der Weißrüssel erwarteten und bereits überlegten, wie sie am schnellsten aus dem Gebiet ihrer potentiellen Gegner verschwinden konnten.

Es ist noch zu früh, alle Terraner freizulassen, dachte Garko. Damit würde ich mein bestes Druckmittel gegen Rhodan aufgeben. Leider kennen wir die Fremden nicht gut genug, um ihnen zu vertrauen. Wenn es den fünfzig Flüchtlingen jedoch gelingt, die Verteilerstation zu besetzen, könnte ich den Befehl zur Freilassung der Gefangenen geben und ihnen sogar einen Zug zur Verfügung stellen, mit dem sie die Rückenetage erreichen können. Je schneller die Terraner aus dem Moby verschwinden, desto eher haben wir Gelegenheit, die Verteilerstation zu übernehmen, vorausgesetzt, daß es überhaupt gelingt, sie der Kontrolle der Rotrüssel zu entreißen.

Diese Gedankengänge, fand Marshall, waren vollkommen logisch. Es war verständlich, daß sich Garko der Starke nicht völlig auf die Terraner verlassen wollte. Solange er jedoch knapp zweitausend Männer gefangenhielt, würde Rhodan nicht wagen, ihn zu hintergehen.

Marshall wußte, daß es zwecklos gewesen wäre, die Bedenken des Twonosers in dieser Hinsicht zerstreuen zu wollen.



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