Im Bann des keltischen Tigers by Lisa Skydla

Im Bann des keltischen Tigers by Lisa Skydla

Autor:Lisa Skydla
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2014-09-24T22:00:00+00:00


Gefangenschaft

Sophie erwachte am nächsten Morgen, weil ihr die Wärme von Connors Körper fehlte. Langsam und genüsslich streckte sie sich, dabei bemerkte sie die Kette, die um ihren Fußknöchel lag.

Ein kleiner Stich brannte in ihrem Herzen, aber das hatte sie sich selbst zuzuschreiben. Wie idiotisch sie gehandelt hatte, war ihr gestern so richtig klar geworden. Wenn ihre Flucht gelungen wäre, hätte sie damit ihren Tiger zum Tode verurteilt und das nur, weil sie sich an dieses bedeutende Detail nicht mehr erinnerte.

Schnell schob sie diese Gedanken zur Seite, denn daran wollte sie sich lieber nicht erinnern. Sie stand auf und sah sich die Kette genauer an, aber er hatte ganze Arbeit geleistet, hier kam sie ohne einen Schlüssel nicht raus.

Das stellte sie vor zwei Probleme, erstens musste sie mal und zweitens würde sie sich gerne anziehen. So völlig nackt in der Wohnung rumzulaufen, gefiel ihr nicht.

Die Kette hinter sich herziehend ging sie zum Schrank und zog eins von Connors T-Shirts heraus. Schnell streifte sie es sich über und bemerkte, dass es ihr bis zu den Knien reichte. So konnte sie zumindest auf ihn warten, bis er wieder auftauchte, aber ihre Blase drückte.

Mit einem Blick auf ihre Fessel seufzte sie leise, dann ging sie vorsichtig zum Badezimmer. Aufatmend stellte sie fest, dass die Kette lang genug war, um bis zur Toilette zu kommen. Zur Not würde sie damit duschen können.

Sie erleichterte sich und schlich zurück ins Schlafzimmer. Unruhig ging sie auf und ab, bis sie selbst das Geraschel der Kette nervte. Wieso musste sie auch so dumm gewesen sein?

Während Sophie sich verfluchte, saß Connor in seinem Büro und sah sich den Papierkram an, der für ihn liegen geblieben war. Immer wieder huschte ein Grinsen über sein Gesicht, wenn er an den vergangenen Abend dachte. Seine Wildkatze war eine verdammt sinnliche Frau und eine Sklavin, auf die er stolz war. Die Sache mit der Kette passte ihm nicht, aber im Moment konnte er nicht ausschließen, dass sie wieder auf eine dumme Idee kam. Ihre letzte Flucht war glimpflich ausgegangen, und da Angus sich bisher nicht gemeldet hatte, war sie wohl auch unbemerkt geblieben. Ein weiteres Risiko wollte er allerdings nicht eingehen.

Endlich hatte er alles erledigt und sah noch die verschiedenen Zettel an, die auf seinem Schreibtisch lagen. Zwei Motoren mussten gewartet werden und der Motor der Linssen streikte mal wieder. Irgendwie war bei diesem Boot der Wurm drin, irgendwas war immer kaputt.

Gerade als er das Büro verlassen wollte, kam George herein und sah ihn eindringlich an.

„Ich habe die anderen zu einem Treffen in deinem Namen aufgefordert, aber ich halte es nicht für richtig, dass der Treffpunkt ausgerechnet Portumna ist“, sagte er nach einer Begrüßung.

Connor holte tief Luft und sah seinen Onkel an. Natürlich war es ein Risiko sich auf Angus Gebiet zu treffen, aber er musste einfach allen klar machen, dass er sich weder vor diesem alten Idioten fürchtete, noch sich von ihm gängeln ließ.

„Wieso bist du eigentlich wieder hier? Ich dachte, ihr kommt mit den anderen Urlaubern Ende der Woche zurück?“, wollte George wissen, ehe er ihm seinen Standpunkt erklären konnte.



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