ICH WAR DER ERSTE: Band 3 (German Edition) by Inka Mareila

ICH WAR DER ERSTE: Band 3 (German Edition) by Inka Mareila

Autor:Inka Mareila [Mareila, Inka]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2018-05-30T22:00:00+00:00


MAIK – ZWEI TAGE SPÄTER

In meinem Kopf pulsiert mein Herzschlag. Migräne. Alles ist heiß. Überall Flammen! Qualm! Keine Luft … Mein Fleisch schmilzt, wird schwarz, ich zerfließe, bin aus Wachs.

Ich brülle, schreie aus Leibeskräften um Hilfe …

»MAIK! MAIK!«

Hände schütteln mich, hellblaue Augen starren direkt in meine. Mein Schrei erstickt …

Vor mir steht Sandra, sie umgreift meine Schultern. Ich keuche als wäre ich einen Hang hinaufgerannt, aber ich stehe nicht einmal auf meinen Beinen. Ich sitze schweißgebadet in einem Krankenhausbett.

»Beruhige dich, Maik! Es ist alles gut …«

»Was … was ist passiert?!«

Sie redet, aber mein Verstand kann ihre Aussagen nicht verarbeiten, als spräche sie Suaheli.

Ich sehe mich hektisch um, betrachte meine teils verbundenen Hände und Arme. Sehe den Infusionsständer neben mir und spüre Verbände auf meiner Brust. Meine Haut brennt. Jede Bewegung reibt schmerzlich auf meiner nässenden Haut. Ich fühle mich so zerstört, erschöpft und gleichzeitig bin ich innerlich aufgewühlt, will am liebsten rennen. Egal wohin.

»Was ist passiert?«, frage ich wieder. Sandra setzt sich auf die Bettkante.

Sie wischt mir eine Träne von der Wange und erklärt:

»Hey, alles gut. Wir haben dich rechtzeitig gefunden. Nachdem du mir nach fast zwei Stunden immer noch keine SMS auf meine Frage, ob es dir gut geht, geschickt hast, hab ich mir Sorgen gemacht. Und wie versprochen haben wir dann nach dir gesucht. Das Sumpfkloster ist von irgendjemandem gesprengt worden, allerdings ist das feuchte Gemäuer zum größten Teil stehengeblieben, jedenfalls im Frontbereich. Der hintere und mittlere Teil sind nahezu vollständig zerstört worden. Die Sondereinheit und die Feuerwehr haben alles durchsucht. Was wir entdeckt haben ist … ist … Ehrlich gesagt, finde ich dafür keine Worte.«

Ich erinnere mich …

An jenen Raum mit den Käfigen. Und an die Toten.

An die Frauenleiche in der Badewanne. Und an ihr Kind …

Ich kann nichts sagen. Meine Stimme bleibt mir im Hals stecken. Sandra geht es nicht anders.

»Dann war es also kein Traum …«, stelle ich fest.

Sandra schüttelt betrübt den Kopf. »Nein.«

»Und Elias?«

Sie schaut erschrocken; ertappt. Wieder schüttelt sie den Kopf, diesmal jedoch zaghaft, als wollte sie Jein sagen.

»Sandra?«

»Er … er ist wie vom Erdboden verschluckt. Wir haben seine Spur verfolgt, aber irgendwann haben unsere Spürhunde die Fährte verloren.«

»Es hat alles gebrannt, oder?«

»Fast alles.«

»Und ich hab Glück gehabt …«, stelle ich fest.

»Du befandest dich im Seitenteil, der nicht so viel abbekommen hat, aber das Feuer hat dir trotzdem ziemlich eingeheizt. Der Raum, in dem du eingesperrt warst, war ringsum mit Metall verkleidet, außerdem besaß er ein Belüftungssystem. Du hattest die Panzertür so gut verriegelt, dass wir um ein Haar zu spät gekommen wären. Der Qualm hatte sich bereits einen Weg durch das Belüftungssystem gebahnt und drang bis zu dir vor. Die Hitze war wohl nur das kleinere Übel.«

Ich erinnere mich, wie ich die Schranktüren abmontierte und damit die Tür blockierte. Und ich weiß noch, wie ein mächtiger Schlag das Gebäude erschütterte. Das war nachdem Elias gegen die Tür gehämmert und markerschütternd gebrüllt hat – mit dieser seltsamen Stimme ...

Aber ich kann mich an kein Feuer erinnern …

»Die Verbrennungen …«

»Sie mussten dich ganz schnell da raus schaffen.



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