Ich sehe, wie die Welt sich dreht by Arne Svingen & Helene Uri

Ich sehe, wie die Welt sich dreht by Arne Svingen & Helene Uri

Autor:Arne Svingen & Helene Uri [Svingen, Arne & Uri, Helene]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Saga
veröffentlicht: 2015-11-13T00:00:00+00:00


* * *

An diesem Abend schlafe ich schnell ein. Ich habe viel zu bedenken, aber ich bin todmüde. Plötzlich weckt mich etwas, ich habe keine Ahnung, wie lange ich schon schlafe, aber als ich losblinzele, entdecke ich einen Schatten im Zimmer, etwas Großes scheint sich über den Boden zu bewegen. Ich fahre hoch und starre im Sitzen ins sommerliche Halbdunkel. Ich sehe Umrisse in meiner Nähe und spüre einen leichten Lufthauch. Und einen vertrauten Duft.

'Keine Panik', sagt eine Stimme. Auch diese leise Stimme hat etwas Vertrautes, aber sie sollte nicht in meinem Zimmer sein, und sie ist zu wirklich für einen Traum. Ich kneife mich in den Arm, es spielt keine Rolle, ob das hier Traum oder Wirklichkeit ist, denn aus den Schatten löst sich das schönste Gesicht der Welt und ich bin nicht mehr ängstlich und angespannt, sondern nur noch froh, auf eine seltsame benebelte Weise.

'Ich bin’s', sagt das Gesicht. Es ist mir egal, dass meine Haare nach allen Seiten abstehen, dass mein Nachtatem sicher nach Kompost stinkt und dass ich in der Unterhose hier sitze. Mia steht in meinem Zimmer, und sie ist wirklich. Sie kommt mir nervös vor und erklärt, dass sie sich nicht getraut hat, ans Fenster zu klopfen, jemand hätte sie hören können, deshalb ist sie durch das offene Fenster geklettert, aber sie wollte mich nicht erschrecken.

'Du hast mich auch nicht erschreckt', sage ich.

Und dann setzt sie sich auf die Bettkante und legt die Hand auf meine Decke, und das ist für mich nahe genug.

'Wir machen es', sagt sie.

Åke und Håkon sind Genies. Die Essenseinladung hat Mia überzeugt, und sie musste sofort antworten. Jetzt fügt sich alles zusammen, wie unbekannte Figuren in einem Spiel, dessen Regeln ich nicht gelesen habe. Ich weiß, dass ich mich an alles erinnern werde, was Åke und Håkon mir beigebracht haben, denn anders als das meiste, was ich in der Schule lerne, ist das hier wirklich wichtig. Ich sitze in meinem Bett und lächele.

'Sag einfach, wann es dir passt', sage ich.

'Geht es ... jetzt gleich?'

Ich lächele unsicher und finde, dass sie ihren Sinn für Humor zu einem seltsamen Zeitpunkt zeigt.

'Es hat doch keinen Sinn zu zögern, oder?', fragt sie jetzt.

'Ich zögere nicht. Kommt dir das so vor?'

'Dann packen wir jetzt, ja?'

'Müssen wir packen?'

'Wir fahren doch mit dem Zug?'

'Dem Zug?'

'Ja. Können wir heute Nacht den Zug nehmen?'



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