Ich brauche Streicheleinheiten by Joan Elliott Pickart

Ich brauche Streicheleinheiten by Joan Elliott Pickart

Autor:Joan Elliott Pickart [Pickart, Joan Elliott]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783733786625
veröffentlicht: 2014-09-20T22:00:00+00:00


7. KAPITEL

Polly wachte auf und blinzelte. Kaum hatte sie ihre Schläfrigkeit überwunden, fiel ihr Joe ein.

Zuerst runzelte sie die Stirn, als sie bemerkte, dass das Kopfkissen neben ihr leer war. Doch dann lächelte sie. Vielleicht hat er heute Morgen einen wichtigen Termin, überlegte sie. Bestimmt hatte er ihr eine Notiz hinterlassen, die erklärte, warum er schon so früh aufgebrochen war.

Polly reckte sich genüsslich und dachte an den wunderbaren Sex, den sie in der vorangegangenen Nacht miteinander gehabt hatten. Es kam ihr so vor, als wären sie füreinander bestimmt, so einzigartig war es mit Joe. Sie seufzte träumerisch.

Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen ging sie ins Bad. Nachdem sie geduscht hatte, sich Jeans angezogen und ein verwaschenes rosa Sweatshirt angezogen hatte, ging sie in die Küche, um Kaffee zu kochen. Dann machte sie sich auf die Suche nach einer Nachricht von Joe.

Eine Viertelstunde später saß Polly in der Küche und hielt einen Becher Kaffee in den Händen. Sie lächelte nicht mehr, sondern starrte düster vor sich hin. Sie konnte es einfach nicht fassen. Überall hatte sie gesucht und nichts gefunden. Er hatte ihr keine einzige Zeile geschrieben, sondern war einfach fortgegangen.

Polly fühlte sich schrecklich elend. Es sah ganz so aus, als sei sie für Joe Dillon ein One-Night-Stand gewesen. Zitternd setzte sie ihren Kaffeebecher ab. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und zwang sich, nicht zu weinen. Versuch, das Beste daraus zu machen, redete sie sich verzweifelt ein und wusste nicht, wie sie das zustande bringen sollte.

Im Grunde genommen hatte sie ja selbst schuld. Sie hatte doch von Anfang an gewusst, dass Joe anders war als sie. Er verkehrte schließlich mit Frauen wie Celine. Und wahrscheinlich war es für ihn gar nichts Besonderes, mal eben so mit einer Frau ins Bett zu gehen. Er war es gewohnt, dass die Frauen ihm nachstellten und mit ihm schliefen, ohne dass sie gleich ihr Herz verloren.

Sie wollte sich ja auch nicht in Joe verlieben, denn ihr war klar, dass es mit ihm nie etwas Festes werden würde. Für sie gab es nun mal keine gemeinsame Zukunft, auch wenn sie es sich noch so sehr wünschte.

Aber sie war nicht darauf vorbereitet gewesen, dass Joe ohne ein Wort aus ihrem Leben verschwinden würde. Es war so mies, so gemein. Sie fühlte sich so gedemütigt und beschämt … und sie kochte vor Wut.

Polly schlug mit der Faust auf den Tisch und verschüttete dabei etwas Kaffee. Fluchend stand sie auf.

Während sie den Tisch abwischte, redete sie sich gut zu. „Ich bin sauer, nicht traurig, und deshalb werde ich auch nicht weinen. Obwohl …“ Wieder schniefte sie. „Eigentlich bin ich ja beides, sauer und traurig.“

Plötzlich klopfte es an der Tür, und Polly blieb wie erstarrt stehen.

Wer es auch war, sie würde nicht öffnen, beschloss sie. Sie war nicht in der Stimmung zum Quatschen. Sie würde einfach so tun, als wäre sie nicht da.

Wieder klopfte es.

Polly fiel ein, dass es vielleicht auch ihre Schwester oder ihr Bruder sein könnte, die sich bestimmt Sorgen machen würden, wenn sie am Sonntagmorgen in aller Frühe nicht zu Hause war.



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