Historical Exclusiv Band 48 by Anne Gracie & Julia Justiss

Historical Exclusiv Band 48 by Anne Gracie & Julia Justiss

Autor:Anne Gracie & Julia Justiss
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Historical RomanHefte
ISBN: 3733760646
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2014-08-11T22:00:00+00:00


PROLOG

Batavia auf der Insel Java, 1815

Versprich es!“ Der Sterbende packte sie am Unterarm. „Verdammt, nun versprich es mir schon endlich, Mädchen!“

Catherine Smith zuckte zusammen und sah hinab auf die dünnen, eleganten Finger, die sich unerwartet schmerzhaft in ihr Fleisch gruben. Ihr Vater hatte immer noch Hände wie ein Gentleman: weiß, weich und aristokratisch. Selbst der schlichte Ring wirkte schon zu schwer für sie. Es waren vornehme Hände, wie geschaffen dazu, die Hand einer Dame zum Kuss an die Lippen zu führen oder galante Geschichten mit amüsanten Gesten zu untermalen. Blau geäderte, feine Hände, denen harte Arbeit erspart geblieben war. Hände, die ungemein geschickt Karten mischen und austeilen konnten …

Catherine biss sich auf die Lippen und versuchte, ihm den Arm zu entwinden.

„Versprich es mir!“

Catherine schwieg. Mit der anderen Hand nahm sie ein Leinentuch und wischte ihm den dünnen Blutfaden vom Mundwinkel.

„Herrgott, nun stell dich nicht so an!“ Forschend sah er ihr ins Gesicht. „Du hast das doch schon Hunderte von Malen gemacht. Was verlange ich denn groß von dir?“

Die junge Frau schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht, Papa.“

Mit einem angewiderten Schnauben ließ er ihren Arm los. „Pah, warum frag ich dich überhaupt? Meine Tochter!“ Sein verächtlicher Ton ging Catherine durch Mark und Bein. „Das einzige Kind, das mir noch geblieben ist! Und das will mir nicht helfen!“

„Schsch, Papa, rede nicht so viel. Schone deine Kräfte.“

„Warum zum Teufel sollte ich das tun? Ich sterbe … und ich werde mir von dir … nicht den Mund verbieten lassen. Bei Sonnenuntergang …“ Von einem krampfartigen Hustenanfall geschüttelt, bäumte er sich plötzlich im Bett auf. Dann fiel er mit fahlem Gesicht zurück, rang nach Atem und keuchte: „So sterben zu müssen … und keinen Sohn zu haben …“ Er wandte den Blick von Catherine ab, starrte die Wand an und stöhnte: „Nur eine Tochter, eine nutzlose Tochter …“

Catherine blieb stumm; sie sagte sich, dass sie seine Tirade über ihre Undankbarkeit und die Schwachheit des weiblichen Geschlechts nicht mehr treffen könne. Schließlich hatte sie sich das ein Leben lang anhören müssen. Nein, er kann mich nicht verletzen, sagte sie sich immer wieder vor, bis Maggie Bone mit frischen Tüchern und einer Schüssel Wasser zurückkam. Dankbar nickte sie ihrer Kammerzofe zu.

Auf ihr Zeichen hin wickelte Maggie den durchweichten Verband vom Oberkörper ihres Vaters. Catherine presste eine frische Kompresse auf die immer noch heftig blutende Wunde.

Ihr Vater stöhnte auf. „Mit mir ist es aus … verflucht. Im Duell einem … Lumpen … aus den Kolonien … unterlegen. Ich! Ein … Engländer …“

Catherine drückte den Verband so fest auf die Wunde, dass der Blutstrom für einen Moment versiegte.

„Nicht so fest, Mädchen!“

Vorsichtig linderte sie den Druck, während Maggie versuchte, die Kompresse zu befestigen. Es dauerte nur einen Augenblick, da war das frische Bündel Leinen wieder von warmem, süßlich riechendem Blut durchtränkt. Dem Blut ihres Vaters, rotem Blut, mit dem sich sein Leben unaufhaltsam verströmte. Der Arzt hatte angesichts der Verletzung nur den Kopf geschüttelt, denn es gab keine Hoffnung mehr für den Verwundeten.

„Dieser verfluchte … Holländer. Wie konnte er …



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.