Hinter dunklen Spiegeln by Nora Roberts
Autor:Nora Roberts [Roberts, Nora]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2013-08-28T22:00:00+00:00
7. KAPITEL
»Wir kommen keinen Schritt voran.« Carrie goss sich einen Brandy ein und füllte dann Matts Glas neu.
»Und ich hätte schwören können, wenn jemand des Rätsels Lösung finden könnte, dann wäre es Kirk.«
»Ihm mache ich keinen Vorwurf.« Carrie umfasste den Cognacschwenker mit beiden Händen und trat ans Fenster. Die Sonne ging unter, und die Nacht brach herein.
»Deine Einstellung ihm gegenüber scheint sich geändert zu haben.«
Mehr als du wissen kannst, dachte sie, zuckte aber nur mit den Schultern. »Ich kann nicht behaupten, dass er nicht alles in seiner Macht Stehende tut, das ist alles.«
»Aber bis jetzt hat er noch nichts Handfestes bringen können. Was ist mit den Briefen?«
»Sie wurden auf Papier geschrieben, das in unzähligen Geschäften angeboten wird.«
»Und die Blumen?« Unruhig ging Matt zu dem weißen Stutzflügel und wieder zurück zum Kamin. Hastig zog er an seiner Zigarette. »Man muss doch herausfinden können, wo sie gekauft worden sind.«
»Anscheinend nicht.« Carrie presste ihre Finger an den Nacken im erfolglosen Bemühen, die Verspannung zu lösen. »Kirks Leute haben in allen Blumengeschäften nachgeforscht. Nichts.«
»Die Anrufe?«
»Sie konnten nicht zurückverfolgt werden, es gab bisher nicht genug Anhaltspunkte.«
»Verdammt, es muss doch etwas geben. Carrie, willst du nicht doch die Polizei einschalten?«
Ihrem Freund Matt gegenüber konnte es Carrie sich erlauben, ihren abgespannten Zustand zu zeigen. »Matt, meinst du wirklich, sie könnte mehr erreichen als Kirk?«
»Ich weiß nicht.« Er konnte die stille Verzweiflung in ihrem Blick kaum noch ertragen und sah finster auf sein Glas hinunter. »Ich weiß es einfach nicht. Ich war fest davon überzeugt, dass diese Angelegenheit in wenigen Tagen geklärt sein würde.«
»So einfach ist es nicht. Der Mann ist klug und vorsichtig.« Nervös schwenkte Carrie ihren Brandy im Glas herum, ohne ihn zu trinken. »Kirk überprüft alle, die ich kenne – dich inbegriffen.«
Er blieb stehen und starrte sie an. Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, als er die Hand in die Tasche steckte und nervös nach seinem Feuerzeug suchte. »Immerhin ist er gründlich.«
»Mir gefällt das nicht, Matt. Ich fühle mich, ich weiß auch nicht, irgendwie schäbig, wenn ich daran denke, dass er meinetwegen im Privatleben anderer Menschen herumschnüffelt.«
Unbehaglich legte Matt einen Arm um ihre Schulter. »Baby, wenn schmutzige Wäsche gewaschen werden muss, um dieser Sache auf den Grund zu kommen, dann ist es das wert.« Er schwieg einen Moment und räusperte sich dann. »Und was hat er herausgefunden?«
»Ich weiß nicht.« Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Die Sonne war mittlerweile ganz verschwunden, nur einen Hauch von Farbe hatte sie auf den Wolken zurückgelassen. »Ich habe ihm gesagt, dass ich es nicht wissen will, Matt.« Sie konnte sich noch gut an Kirks kühle Missbilligung ihrer Feigheit erinnern. »Wir sind übereingekommen, dass ich die von ihm aufgestellten Vorsichtsmaßnahmen beachte, er aber die Informationen, die er sich verschafft, für sich behält.«
Matt hatte mit seinem silbernen Feuerzeug gespielt und knipste es jetzt an. »Du steckst den Kopf in den Sand, Carrie.«
»Das ist mir gleichgültig.«
»Es gibt keinen Menschen, vor allem keinen über zwanzig, in dessen Leben es nicht etwas gibt, das ihm unangenehm ist, etwas, das er lieber im Verborgenen halten will.
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