Himmelssturz by Reynolds Alastair

Himmelssturz by Reynolds Alastair

Autor:Reynolds, Alastair [Reynolds, Alastair]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-04-09T10:40:41+00:00


Es war schon etliche Jahre her, seit sich auf Janus so viel ereignet hatte. Zunächst lief es mit großer Trägheit ab, als müsste eine gewaltige Maschine den Widerstand von Öl und Dreck überwinden, der sich im Laufe der Zeit angesammelt hatte. Doch nachdem die Bewegung einmal eingesetzt hatte, ging es unaufhörlich weiter. Rohmaterial wurde umgeschichtet und ausgeliefert. Teams wurden geteilt und neu zusammengestellt. In Crabtree brodelten die Erwartungen und die Gerüchte. Überall hörten Svetlana und ihre Spione dasselbe: Es geschieht etwas. Männer, Frauen und Kinder sagten es und betonten es so, als hätten die Ereignisse eine Ermutigung nötig, damit sie wirklich geschahen. Der Druck des Eisernen Himmels schien plötzlich nachzulassen. Niemand wollte, dass sich das Loch im Himmel wieder schloss. Es war wie das erste Licht der Dämmerung nach einer ungewöhnlich langen und finsteren Nacht.

Svetlana schickte Traktoren los, um das Stück aus dem Himmel nach Crabtree zu schaffen. Sie wollte es analysieren, zerschneiden, recyceln. Es war mehr Metall (sofern es wirklich Metall war), als sie bislang von den Lavastraßen stibitzt hatten. Doch die Bergung erwies sich als unerwartet schwierig. Die Seile rutschten immer wieder von den fast reibungslos glatten Oberflächen ab, die Traktoren fanden nicht genug Bodenhaftung, um die Scheibe aus der Vertiefung zu ziehen, die sie beim Aufprall im Eis hinterlassen hatte, und kein menschliches Werkzeug war scharf oder stark genug, um sie in handlichere Stücke zu zerschneiden. Svetlana genehmigte den Versuch, sie mit einem Beiboot aus dem Krater zu hieven, doch als auch dieses Unternehmen scheiterte, gab sie sich geschlagen. Die Scheibe würde bleiben müssen, wo sie war – zumindest vorläufig.

Inzwischen hatten sie eine kleine Siedlung aus Kuppeln und Ausrüstungsschuppen rund um den Krater aufgebaut. Irgendjemand nannte sie Underhole, und der Name blieb haften. Ein supraleitendes Kabel wurde von Crabtree ausgerollt, und eine Traktorroute ins Eis geschnitten.

Zwanzig Kilometer über Underhole gab es ebenfalls Aktivitäten. Man hatte das Loch im Himmel gefunden. Durch Messungen hatte man eine Stelle entdeckt, wo die ohnehin nahezu perfekte Absorption des Himmels hundert Prozent erreichte, da jegliche Strahlung in die Außenwelt entwich. Draußen jedoch war es nicht völlig dunkel. Im optischen wie im infraroten Bereich schimmerte das Loch etwas heller als die Umgebung. Wenn man die Augen vom Streulicht abschirmte und genau wusste, wo man suchen musste, konnte man von Underhole aus einen winzigen Kreis sehen, der nicht total schwarz war. Der Durchmesser entsprach exakt dem Stück, das zu Boden gefallen war. Der Himmel schien nicht von selbst zu verheilen.

Die Berichte über Sichtungen von Aliens ließen allmählich nach. Seit der Entdeckung des Loches war nichts beobachtet worden, was hinaus- oder hineingelangt wäre. Vielleicht hatten die außerirdischen Maschinen genug gesehen. Nach gründlicher Überlegung entschied Svetlana, dass sie einen Vorstoß wagen konnten, um nachzusehen, was sich auf der anderen Seite befand. Belinda Pagis baute alles aus einem Flugroboter aus, was nicht nötig war, und montierte dann so viele hochauflösende Kameras und Instrumente, wie die Energiezelle und die Telemetriekapazität vertragen konnte. Sie nutzte die Ausrüstung, mit der die Rockhopper früher Kometen vermessen hatte, um Nick Thale und



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