Hildegard Burri-Bayer – Die Thronfolgerin by Hildegard Burri-Bayer – Die Thronfolgerin

Hildegard Burri-Bayer – Die Thronfolgerin by Hildegard Burri-Bayer – Die Thronfolgerin

Autor:Hildegard Burri-Bayer – Die Thronfolgerin [Burri-Bayer, Hildegard]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955309046
Herausgeber: Edel eBooks
veröffentlicht: 2016-12-31T23:00:00+00:00


Maria blieb noch eine Weile an ihrem Schreibtisch sitzen. Das Schreiben hatte sie von ihrem düsteren Traum abgelenkt, doch kaum hatte sie den Brief getrocknet und gesiegelt, tauchte Catherina auch schon wieder in ihren Gedanken auf und mit ihr: Angelo.

Sie musste herausfinden, was die beiden miteinander verbunden hatte, vielleicht würden sie die schrecklichen Gedanken an Catherina dann nicht mehr länger verfolgen.

Die Damen schliefen noch, als Maria den großen Saal betrat. Entschlossen ging sie von einem Bett zum anderen und zog die Vorhänge auf. Verschlafene Gesichter blickten ihr entgegen, doch die Damen wurden mit einem Schlag hellwach, als sie erkannten, wer sie geweckt hatte.

Nur Irmingard schlief tief und fest weiter, nachdem Maria die Vorhänge an ihrem Bett aufgezogen hatte, und Maria musste sie erst einige Male an der Schulter rütteln, bevor sie schließlich zu sich kam und sich gähnend die Augen rieb.

»Ich möchte wissen, was Angelo in Eurem Schlafsaal zu suchen hatte«, verlangte sie. Betretenes Schweigen folgte ihrer Aufforderung, zu sprechen.

Maria sah die Damen der Reihe nach an.

Mathilda schlug die Augen nieder, und auch Lisette wich ihrem Blick aus, während Irmingard die Röte ins Gesicht schoss.

»Angelo war also bei dir«, stellte Maria fest, und Irmingard nickte verlegen.

Obwohl sie es längst geahnt hatte, war Maria schockiert.

»Und ihr habt davon gewusst?«

Lisette presste die Lippen zusammen, während Mathilda die Frage mit einer Bewegung ihres Kopfes bejahte.

Maria versuchte sich Madame Halewyns Reaktion vorzustellen, wenn sie von diesem unerhörten Vorfall erfahren würde. Sie würde außer sich sein und strenge Maßnahmen ergreifen, und das war genau das, was die Damen fürchteten.

Irmingard wirkte verlegen und ertappt, aber nicht sonderlich schuldbewusst, dachte Maria. Aber es war auch nicht ihre Aufgabe, auf die Tugendhaftigkeit ihrer Hofdamen zu achten.

Sie war hier, um herauszufinden, was Angelo mit Catherina verbunden hatte, und genau dies würde sie nun auch tun.

»Wenn ihr mir euer Wort gebt, dass ihr nie wieder einem Mann erlaubt, euren Schlafsaal zu betreten, werde ich Madame Halewyn nichts verraten«, sagte Maria und sah, wie sich Erleichterung auf den betroffen wirkenden Gesichtern breit machte.

»Aber nur unter einer Bedingung.« Sie legte eine kurze Pause ein. »Ihr erzählt mir alles, was ihr über Catherina und Angelo wisst.«

Mathilda tauschte einen unsicheren Blick mit Lisette, dann blickten sie beide zu Irmingard hinüber.

»Ich warte.«

Lisette schien sichtlich mit sich zu kämpfen.

»Catherina war am Tag ihres Todes hier. Sie hat mich gefragt, ob ich wüsste wo Angelo sei, und wirkte ziemlich aufgeregt«, antwortete sie schließlich.

»Und was ist dann geschehen?«

»Nun ja, Angelo war gerade bei Irmingard und hat sich mit ihr vergnügt, und das habe ich Catherina auch gesagt. Sie wollte mir nicht glauben, weshalb ich ihr vorgeschlagen habe, doch selbst nachzusehen. Daraufhin ist sie weinend hinausgerannt. Mehr weiß ich auch nicht.«

Catherina war also in Angelo verliebt gewesen, wie Maria es vermutet hatte. Und weil er nichts von ihr hatte wissen wollen, war sie so unglücklich gewesen.

»Ich möchte alles wissen«, verlangte Maria.

Irmingard ergriff das Wort. »Als Catherina tot war, habe ich Angelo gefragt, ob er ihr irgendwelche Hoffnungen gemacht hat, weil sie nach ihm gesucht hat, aber Angelo hat mir



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