Hand von Thrawn 1 - Schatten der Vergangenheit by Timothy Zahn

Hand von Thrawn 1 - Schatten der Vergangenheit by Timothy Zahn

Autor:Timothy Zahn [Zahn, Timothy]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3-453-17153-5
veröffentlicht: 2012-06-08T04:00:00+00:00


12. Kapitel

Die Westwand des Resinem-Vergnügungskomplexes war schmutzig und salzverkrustet, vom Alter ausgebleicht und von den Trümmern der Explosion vor nunmehr fünfzehn Jahren zerklüftet, bei der die rivalisierende Spielhalle dem Erdboden gleichgemacht worden war. Von der dieser Wand abgewandten Seite des Trichters, der das Zentrum der Detonation markierte, aus betrachtet, galt das westliche Mauerwerk des Resinem als recht attraktiv; die zufälligen Zerstörungen verbanden sich dort, vor allem im wechselvollen Glühen des Sonnenuntergangs über Borcorash, zu einem Gewebe faszinierender Muster.

Aber der Sonnenuntergang war längst vorbei, und Shada befand sich auch nicht auf der anderen Seite des Kraters. Sie hatte drei Viertel des Weges die Westwand hinauf zurückgelegt und grub ihre Kletterhaken vorsichtig in die zahlreichen Risse und Einkerbungen. Aus diesem Blickwinkel konnte sie lediglich konstatieren, daß die Mauer schmutzig war und daß das Ganze ihr wenig Spaß machte. Schließen Sie sich einer Schmugglerbande an, dachte sie ungefähr zum fünften Mal düster, seit sie den Aufstieg in Angriff genommen hatte. Erleben Sie die Galaxis von einer Seite, die den Touristen verborgen bleibt.

Es machte keinen Spaß, aber es war nicht zu umgehen. Schon sehr bald würden Mazzic und Griv auf das ultraprivate Oberdeck des Resinem geführt werden, wo sie sich mit einem schmeichlerischen Kubaz treffen sollten, der ein undurchsichtiges Kartell der Hutts vertrat. Griv trug einen kleinen Koffer voller Ryll, der Kubaz würde einen Koffer ähnlicher Größe dabei haben, der Feuerjuwelen von Sormahil enthielt, und in der Theorie sollte diese Begegnung mit einer einfachen wechselseitigen Übergabe enden.

In der Theorie.

Irgendwo in der Ferne rechts von ihr setzte ein Luftgleiter im weiten Bogen zur Landung an, und als die Landelichter kurz einen Streifen fahlen Lichts über das Mauerwerk vor ihr huschen ließen, spürte Shada, wie sie eine neue Welle aus Niedergeschlagenheit überkam. Sie war schon seit mehr als zwölf Jahren nicht mehr zu Hause auf Emberlene gewesen, nicht mehr, seit Mazzic sie als seine Leibwächterin angeheuert hatte, doch der Dreck und Verfall dieser Mauer brachten all die Erinnerungen zurück, als wäre es erst gestern gewesen. Erinnerungen daran, wie sie zwischen den Ruinen ehemals großer Städte aufgewachsen war; Erinnerungen an den Tod, der rings um sie so oft zugeschlagen hatte: Tod durch Krankheiten, durch Unterernährung, durch Gewalt, durch Hoffnungslosigkeit; Erinnerungen an unerträglichen Hunger, daran, ihr Leben dadurch zu verlängern, daß sie Ungeziefer fing und tötete, sowie an ihre schmale Ration der kargen Nahrungsmittel, die aus den noch verbliebenen Bezirken urbaren Landes zu ihnen gelangten.

Und an die Versorgung von außen, die schließlich anlief und die nicht etwa von mildtätigen Außenweltlern oder irgendeiner großzügigen Republik gespendet, sondern mit dem Blut, dem Schweiß und den Tränen der Mistryi-Schattenwächterinnen verdient worden war.

Sie waren die Elite der Überlebenden der Emberlene-Gesellschaft, die von den Elf Ältesten des Volkes selbst zu ihrem Kreuzzug aufgerufen worden waren. Seit ihrer frühsten Kindheit hatte sich Shada von ganzem Herzen gewünscht, eine von ihnen zu sein. Die Mistryi bereisten die Sternrouten: eine Schwesternschaft bestens ausgebildeter Kriegerinnen, die ihre Dienste und ihr Geschick im Kampf den Unterdrückten und Machtlosen der Galaxis feilboten und dafür im Gegenzug das Geld erhielten,



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