Höllenwelt by Simon R. Green

Höllenwelt by Simon R. Green

Autor:Simon R. Green [Green, Simon R.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-9141-1
Herausgeber: beBEYOND
veröffentlicht: 2020-04-15T00:00:00+00:00


KAPITEL 4

DAS ALIEN

»Wenn wir eine Falle aufstellen, dann werde ich der Köder sein, Kapitän«, sagte Investigator Krystel. »Nehmt es nicht persönlich. Ich habe die größte Chance zu überleben, falls etwas schiefläuft.«

»Ich streite nicht mit Euch, Investigator«, erwiderte Hunter. »Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wozu Euresgleichen in der Lage ist.«

»Hoffentlich aus sicherer Entfernung?«, erkundigte sich Krystel.

»Selbstverständlich. Ich lebe noch, oder?«

Krystel grinste flüchtig und ließ den Blick über den großen freien Platz schweifen, den sie als Ort der Falle ausgewählt hatte. Gezackte Metallgebäude drängten sich Seite an Seite mit klobigen Steinmonolithen und kunstvollen Kristallkonstruktionen. Es gab nur drei mögliche Wege, die zu dem Platz führten. Einer davon war durch Trümmer von einem zerfallenen Bauwerk blockiert. Nirgendwo fand sich ein Hinweis, warum das Gebäude zusammengefallen war. Die Nachbargebäude waren anscheinend unbeschädigt geblieben. Krystel lockerte ihr Schwert in der Scheide und überprüfte den Energievorrat ihres persönlichen Schutzschilds. Alles war bereit. Jetzt mussten sie nur noch den Köder auslegen und bereit sein, die Falle zuschnappen zu lassen.

Es sollte funktionieren. Der Plan war einfach und geradeheraus. Hunter und Williams würden den Platz verlassen und dabei viel Krach verursachen. Anschließend würden sie in einem weiten Bogen zurückkehren, während sie die ganze Zeit in Deckung blieben. Krystel andererseits würde es sich im Zentrum des Platzes bequem machen und abwarten, ob irgendetwas zu ihr kommen würde. Einfach und geradeheraus. Krystel war davon überzeugt, dass einfache Pläne den größten Erfolg versprachen. Je komplizierter ein Plan war, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass irgendetwas schiefging. Außerdem hatten sie die Zeit gegen sich. Ihnen blieben kaum mehr als drei Stunden bis Sonnenuntergang, und keiner wollte nach Einbruch der Dunkelheit noch in der Stadt sein. Sie mochte vielleicht verlassen sein, doch die Geister, die hier spukten, waren bestimmt nicht gerade freundlich gesinnt.

Hunter und Williams verabschiedeten sich lautstark von Krystel und verließen gemeinsam den Platz. Es wurde sehr still, nachdem sie weg waren. Krystel ging zu dem Trümmerhaufen und setzte sich auf einen bequem aussehenden Stein. Sie nahm einen Zigarettenstummel aus ihrem Etui und zündete ihn genüsslich an, wobei sie sich die größte Mühe gab, vollkommen entspannt und locker zu wirken. Normalerweise hätte sie einen so kleinen Stummel weggeworfen, doch das Päckchen, das sie mitgenommen hatte, war beinahe leer. Verschwende nichts, mein Kind, hatte ihre Mutter immer gesagt. Krystel zog ihr Schwert und einen Stofffetzen aus dem Stiefelschaft und polierte ihre Klinge mit langen, sanften Strichen. Das vertraute Ritual wirkte seltsam beruhigend. Als sie fertig war, steckte Krystel den Stofffetzen wieder ein und legte das Schwert mit der flachen Seite über ihre Oberschenkel. Es war eine gute Klinge. Ein Zweihänder, der sich seit drei Generationen im Besitz ihrer Familie befand und von Vater oder Mutter ans Kind weitergereicht wurde. Krystel hoffte, das Schwert nicht entweiht zu haben, doch manchmal war sie sich dessen nicht sicher. Aber so sah die Arbeit eines Investigators nun einmal aus. Größtenteils jedenfalls.

Krystel überlegte beiläufig, was wohl auf sie zukommen mochte. Der Maßstab der Gebäude deutete auf einen ziemlich großen Gegner hin. Wahrscheinlich neun Fuß oder größer. Die Statuen auf der Ebene kamen ihr in den Sinn, und sie runzelte leicht die Stirn.



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