Gitta, der kleine Star - Abenteuer beim Film by Marie Louise Fischer

Gitta, der kleine Star - Abenteuer beim Film by Marie Louise Fischer

Autor:Marie Louise Fischer [Fischer, Marie Louise]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: SAGA Egmont
veröffentlicht: 2017-04-20T00:00:00+00:00


Schnell antwortete Gitta: 'Natürlich!'

'Das ist auch richtig. Die Anu mag den Christian auch sehr gerne … nur, weiße Jungen mag sie noch lieber!'

'Warum?' rief Gitta. 'Der Paul ist doch so nett!'

'Schön! Aber du bist jetzt nicht die Gitta, du bist die Anu! Und die Anu mag den Christian schon leiden, aber sie will ihn auch ärgern, weil er eine schwarze Haut hat …'

'Man ärgert niemanden mit etwas, für das er nichts kann! Der Christian kann doch nichts dafür, daß er ein Neger ist!'

'Gitta! Du bist jetzt die Anu und nicht die Gitta! Verstehst du mich? Und die Anu ärgert den Christian. Das ist deine Rolle. Und du mußt sie auch so spielen!'

Gitta seufzte: 'Das ist aber sehr schwer!'

'Das weiß ich, Gitta. Aber es geht nicht an, daß du Tränen in die Augen kriegst vor lauter Mitleid mit dem Christian, anstatt ihn ordentlich zu ärgern!'

Es wurde geprobt. Herr Curtius seufzte. Er war mit Gitta nicht zufrieden. Paul hatte einen Einfall: 'Ich werde die Gitta mal ordentlich bei den Haaren ziehen!'

Ehe Gitta sich wehrte, hatte er sie schon an ihren langen Haaren gezupft. Und gar nicht sanft. Kräftig.

Gitta schrie empört auf: 'Paul, du bist gemein!' Nichts haßte Gitta so, wie an den Haaren gezogen werden. Von Paul hatte sie es nicht erwartet.

'Los, noch mal!' rief Curtius und zwinkerte Paul zu. Er hatte verstanden, und siehe da! Plötzlich klappte die Aufnahme großartig. Gitta war so böse, daß es ihr auf einmal Spaß machte, Paul zu ärgern. Sie hatte bald den richtigen Ton heraus, den Herr Curtius hören wollte.

'Gut! Sehr gut! Können wir?' rief Curtius.

Der Kameramann antwortete: 'Wir können!'

Herr Hoffermann brüllte: 'Achtung: Aufnahme!'

Die schwarze Nummernklappe wurde vor die Kamera gehalten, und der Kameramann sagte laut: 'Der schwarze Christian … Einstellung einhundertundzwölf … Das erste Mal!'

Mit einem Schlage war es mäuschenstill im Atelier. Vor der Tür strahlte das rote Licht auf. ›Achtung: Aufnahme!‹ hieß das. Alle wußten, daß sie keinen Muckser tun durften, jeder kleinste Ton würde auf dem Tonband zu hören sein.

Paul sprach mit trauriger Stimme: 'Die Schüler mögen mich nicht!' – Er mußte husten.

Herr Curtius rief: 'Aus! Aus!' Sofort wurde es wieder laut im Atelier. Die Scheinwerfer verlöschten.

Paul war zerknirscht: 'Entschuldigen Sie, Herr Curtius.'

'So was kann passieren! Nun huste dich ordentlich aus!'

'Schon vorbei!'

'Dann los!' rief Herr Curtius. 'Können wir?'

'Wir können!' riefen Herr Andersen und der Tonmeister. 'Kamera läuft! – Ton läuft!' Die schwarze Klappe kam wieder vor die Kamera-. Diesmal hieß es: 'Einstellung einhundertundzwölf … Das zweite Mal!'

'Die Schüler mögen mich nicht!'

'Warum mögen sie dich nicht?' fragte Gitta.

'Weil ich eine schwarze Haut habe!'

'Das ist alles Quatsch!' sagte Gitta patzig.

Herr Curtius rief: 'Aus! Schluß!'

Gitta fragte verzagt: 'Habe ich was falsch gemacht?

'Nein! Jetzt kommt eine neue Kameraeinstellung!' antwortete Herr Cürtius. Er fragte: 'Alles in Ordnung?'

'Von mir aus – ja – sehr gut!' antwortete der Kameramann. 'Aber wir könnten hinten das Licht wegnehmen. Noch einen Scheinwerfer auf die Treppe!'

Herr Curtius fragte den Tonmeister, ob die Sprache gut zu hören war. 'Ein bißchen leise', war die Antwort.



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