Gestrandet by Christie Golden

Gestrandet by Christie Golden

Autor:Christie Golden
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-05T05:00:00+00:00


Kapitel 10

Sonnenschein lag warm auf ihrem Leib und vertrieb alle Sorgen.

Auch der Stein unter dem Bauch fühlte sich warm an, und sie nahm die Wärme voller Wohlbehagen und Freude in sich auf.

Eine kleine Eidechse beobachtete sie aus Augen, die sich immer wieder drehten.

»Träume, während du kannst, und nimm Kraft für die Reise auf.«

»Janeway!«

Die Stimme klang schroff, fast wie ein Knurren. Janeway blinzelte und griff aus einem Reflex heraus nach dem Phaser, der gar nicht da war. Dunkelheit verschluckte alle Konturen. Sie sah überhaupt nichts, erinnerte sich aber daran, wo sie sich befand und wem die seltsame Stimme gehörte. Daraufhin entspannte sie sich.

»Was ist los, Hrrrl?« Sie setzte sich auf, spürte ein weiches Fell - und schnitt eine Grimasse, als ihr einfiel, von wem es stammte.

Janeway ruhte auf den Resten von Hrrrls Vater.

In einer so lebensfeindlichen Umwelt durfte nichts vergeudet werden. Wenn ein Sshoush-shin starb, wurde zunächst ein angemessenes Ritual namens Ttk ttk durchgeführt. Anschließend zog man dem Toten die Haut ab, damit sein Fell die Lebenden wärmen konnte. Das Fleisch verwendete man für ein Festmahl, wenn der Verstorbene noch nicht zu lange tot war - auch dadurch erwies der Tote den Lebenden einen letzten Dienst. Ritueller Kannibalismus beunruhigte Janeway noch immer, aber in diesem Fall begriff sie seine Notwendigkeit.

Sie nahm den nicht unangenehmen moschusartigen Geruch des Sshoush-shin-Anführers wahr, als er sich näherte, sie berührte und ihr einmal mehr kreisförmig den Rücken rieb.

»Eins Ihrer Besatzungsmitglieder ist fort. Es tut mir leid.«

»Fort? Wie meinen Sie das?«

»Er verließ uns. Bis spät in der Nacht sprach er mit Grrua und stellte ihr viele Fragen über die von ihr zubereiteten Mahlzeiten.«

Janeway schloß die Augen. Wer von ihnen mochte auf den Gedanken kommen, allein aufzubrechen, nachdem er sich über Nahrungsmittel und dergleichen informiert hatte? »Ich schätze, Sie meinen Neelix.«

»Der kleine Mann, ja. Ich bedauere das sehr. Wenn Sie möchten, führen wir ein Ttk-ttk-Ritual zu seinen Ehren durch.«

Janeway wußte, daß Hrrrl es gut meinte, aber dennoch regte sich Ärger in ihr. »Vielen Danke, Hrrrl, aber ich bin noch nicht bereit, Neelix für tot zu halten. Bevor er zu uns kam, überlebte er viele Jahre ohne Hilfe, obwohl es in seiner Welt nicht an Gefahren mangelte. Gerade er kommt auch gut allein zurecht.«

»Aber… wir haben ihn respektvoll behandelt.« Hrrrl klang nicht nur verwirrt, sondern auch verletzt. »Ich verstehe nicht, warum er die Wildnis von Mischkara unserer Freundschaft vorzieht.«

»So ist das nicht, Hrrrl«, erwiderte Janeway rasch. Sie tastete mit der Hand in der Dunkelheit und berührte eine pelzige Schulter. »Ich habe Ihnen von unserer Freundin Kes erzählt, von der jungen Frau, die Aren Yashar entführte. Kes hat eine ganz besondere Bedeutung für Neelix, und als er erfuhr, daß ihre Rettung für uns jetzt erst an zweiter Stelle kommt… Da hat er offenbar beschlossen, auf eigene Faust zu handeln.«

»Das ist dumm, wenn Sie mir diese Bemerkung gestatten.«

Janeway lächelte in der kühlen Dunkelheit der Höhle. »Ich bin ganz Ihrer Meinung.« Sie stand auf und hob die eine Hand über den Kopf, um zu vermeiden, an einen Felsvorsprung zu stoßen. »Wir müssen ihm sofort folgen.



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