Gespenster der Vergangenheit by Kurt Mahr

Gespenster der Vergangenheit by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Meister der Insel, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1966-08-26T01:00:00+00:00


5.

Dann sah er Rakal und verschluckte sich vor Überraschung. Als er sich von seinem Hustenanfall erholt hatte, erklärte ihm Staunder mit knappen Worten, was vorgefallen war. Es war offensichtlich, daß Pavlech nur die Hälfte verstand, aber in seiner Aufregung schien er geneigt, die Dinge so hinzunehmen, wie sie waren, ohne Fragen zu stellen. Es war ihm weitaus wichtiger, die eigenen Neuigkeiten an den Mann zu bringen.

Pavlech war ein großer, breitschultriger Mann. Er hatte kurzes, schwarzes Haar und buschige Augenbrauen, die über der kräftigen Nase zusammenwuchsen. Alles in allem sah er aus wie ein Mann, den nichts so leicht ins Bockshorn jagen konnte. Aber im Augenblick zitterte er vor Erregung und Angst, wenn Rakal seinen Gesichtsausdruck richtig deutete.

„Bari, der Teufel ist los", wiederholte er. Die Tür, von ledernen Bändern gezogen, schloß sich selbsttätig, als er auf den Tisch zukam. „Da draußen warten ungefähr zehntausend Wilde darauf, daß die Sonne untergeht und sie uns angreifen können."

Bari Staunder machte ein besorgtes Gesicht.

„So viele?" fragte er unbehaglich. „Wo kommen sie alle her?"

Pavlech verlor die Ruhe. „Spielt das jetzt noch eine Rolle?" schrie er wütend, „Sie sind da! Und wir sind hier. Und wenn uns nicht bald etwas Gescheites einfällt, dann sind wir morgen Leichen."

Emerich hob die Hand. „Das ist alles gar kein so großes Problem", sagte er ruhig. „Wir haben noch eine halbe Wagenladung Munition. Wenn wir den Tiger gegen sie einsetzen, werden sie schneller davonlaufen, als sie hierhergekommen sind."

„Tiger?" erkundigte sich Rakal. „Den Panzer", antwortete Emerich knapp. „Typ Tiger." Er wandte sich wieder an Pavlech. „Was halten Sie davon?"

Pavlech hob die Schultern. „Fragen Sie mich? Bari ist derjenige, der nichts von Waffengewalt hören will." Staunder stand auf, „Das ist jetzt natürlich anders", erklärte er. „Wir müssen uns verteidigen." Er kratzte sich am Kinn. „Zehntausend sagen Sie, Pavlech?"

„So ungefähr. Sie halten sich ziemlich gut versteckt. Ich landete mitten unter ihnen, aber ihre Wachen paßten nur nach vorne und hinten auf, nicht nach oben. Ich konnte mich in einem Gebüsch verstecken.

Sie hocken in Gruppen zusammen, so weit das Auge reicht, und jeder trägt eine Tasche mit Faustkeilen.

Ihre verdammte Funkerei hätte mich beinahe verraten. Der Empfänger quäkte so laut, daß die Kerle ihn beinahe gehört hätten" Er wischte sich wieder über die Stirn. „Ich möchte nicht noch mal in derselben Falle stecken."

„Wie kamen Sie schließlich raus?" erkundigte sich Emerich.

„Sie veranstalteten eine Art Kriegstanz. Eine ziemlich schauerliche Angelegenheit. An einer freien Stelle machten sie aus trockenem Holz ein riesiges Feuer. Es erzeugte fast keinen Rauch, strahlte aber ziemlich viel Hitze aus. Um dieses Feuer herum versammelten sie sich..."

„Alle zehntausend?" fragte Emerich ungläubig.

„Nein, natürlich nicht. Es wurden mehrere Feuer angelegt, ich rede nur über das, das mir am nächsten lag. Ungefähr zu tausend fingen sie an, um die Flammen herumzuhopsen. Für mich war das natürlich eine großartige Gelegenheit zu verschwinden. Ich machte ein paar Aufnahmen, dann zog ich ab. Aber ich sage Ihnen - diese Wilden sind auf uns aus! Und sobald die Dunkelheit einbricht werden wir hier eine Art Weltuntergang erleben."

Er schwieg, schwer atmend. „Was Sie da tragen", erkundigte sich Rakal, „ist ein arkonidischer Fluganzug.



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