Gesils Punkt by Ernst Vlcek

Gesils Punkt by Ernst Vlcek

Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1982-01-26T01:00:00+00:00


4.

„Wie geht es dir?" fragte Atlan.

„Du kennst meinen Befund", antwortete Melborn.

Die Unterhaltung fand im Bereitschaftsraum der Funkzentrale statt.

„Wäre es nicht trotzdem besser, einige Zeit auszuspannen?" schlug Atlan vor. „Du bist zwar völlig wiederhergestellt, Mel, aber sicher möchtest du in Ruhe über alles nachdenken und dich erst einmal sammeln."

Melborn schüttelte heftig den Kopf.

„Ich möchte wieder zum Dienst. Das ist besser für mich."

„Wie du meinst." Atlan seufzte. „Und wie stehst du zu Gesil?"

„Ich ... fühle mich freier", sagte Melborn zögernd.

„Dafür könnte ich dir eine Erklärung geben", sagte Atlan. „Sie hat dich aus ihrem Bann entlassen, weil sie einen anderen Günstling hat."

„Wirklich? fragte Melborn spöttisch. „Wer ist es? Du etwa?"

„Nein. Perry Rhodan."

Jetzt war Melborn ehrlich verblüfft. Atlan erklärte: „Das Foto, das du für Gesil beschafftest, stellt Perry Rhodan dar. Sie betrachtet es als ihr wertvollstes Gut. Sie himmelt es an wie einen Götzen. Perry Rhodan ist jetzt ihr Favorit."

„Aber...", begann Melborn und verstummte sofort wieder.

„Du meinst, wie das möglich ist, wo sie doch Perry Rhodan vorher noch nie gesehen haben kann", meinte Atlan. „Und doch scheint sie ihn auf dem Bild sofort erkannt zu haben.

Möglich aber auch, daß sie gar nicht wußte, wen das Foto zeigt und sie einfach von dem Gesicht fasziniert war. Sie selbst äußert sich nicht dazu. Und eine rationale Erklärung gibt es nicht dafür."

„Was wissen wir über Gesil", meinte Melborn.

„Ja, sie ist ein lebendes Geheimnis", bestätigte Atlan. Er räusperte sich. „Jedenfalls hat das Foto bewirkt, daß sie dich freigelassen hat."

Melborn sah ihn fest an.

„Wie kommst du eigentlich darauf, Gesil könnte mich manipuliert haben?" fragte er herausfordernd. „Was ich tat, das habe ich aus freien Stücken getan. Es war mein freier Wille."

„Das schien dir so", sagte Atlan. „Gesil hat eine Reihe ungewöhnlicher Fähigkeiten, das steht fest. Und eine davon dürfte es sein, daß sie Menschen beeinflussen kann, ohne daß sie etwas davon merken."

Melborn biß sich auf die Lippen.

„Sonst noch etwas?" fragte er.

„Eigentlich nichts. Nur, wenn du ein Problem hast, dann kannst du dich jederzeit an mich wenden. Und da ist auch noch Skiryon. Wenn du willst, kannst du jetzt deinen Dienst antreten."

„Ich hätte noch eine Frage", sagte Melborn. Er überlegte kurz, bevor er sie stellte: „Hat man eigentlich herausgefunden, wer Gesil so übel mitgespielt hat?"

„Du meinst die beiden Attacken auf sie..."

„Zwei?"

„Ja. Kurz bevor du erwachtest, wurde sie wieder überfallen. Wir wissen noch nicht, was wirklich passierte. Aber es gibt da einige recht brauchbare Thesen. Wir werden die Angelegenheit bestimmt noch aufklären."

Melborn mußte ein spöttisches Lächeln unterdrücken. Er durfte sich nichts anmerken lassen. Als würde ihn die Sache nicht weiter berühren, wechselte er das Thema.

„Ich fühle mich völlig in Ordnung", sagte er. „Ich freue mich auf den Dienst. Kann ich gehen?"

Atlan entließ ihn. Ohne sich noch einmal umzuwenden, begab sich Melborn in die Funkzentrale. Zu seiner Überraschung war dort auch Caela, aber er ließ sich auch ihr gegenüber nichts anmerken.

Er trat von hinten auf sie zu, beugte sich nach vorn und küßte sie auf die Buhrlo-Narbe. Er liebte sie, aber er glaubte nicht, daß sie ihn verstand. Noch immer nicht, obwohl sie eine Aussprache hinter sich hatten.



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