Gaensehaut 48 - Versteck der Mumie by Stine R.L

Gaensehaut 48 - Versteck der Mumie by Stine R.L

Autor:Stine, R.L. [R.L., Stine]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Gaensehaut
veröffentlicht: 2014-11-05T05:00:00+00:00


13.

In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich lag im Bett und starrte an die Decke. Tausende entsetzlicher Gedanken wirbelten in meinem Kopf herum.

Das Mondlicht, das durch das Fenster hereinfiel, beleuchtete die hohe Standuhr an der Wand. Es war zwei Uhr morgens.

Plötzlich hörte ich ein Schlurfen. Leise Schritte. Und dann schloss sich eine Hand über meinem Mund.

Unter Strampeln und Treten versuchte ich mich aufzusetzen.

Die Nachttischlampe ging an. Im hellen Licht erblickte ich Mary über mir.

Sie legte einen Finger an die Lippen. Dann nahm sie langsam die Hand von meinem Mund. »Pssst.«

»Du hast mich zu Tode erschreckt!«, keuchte ich. »Wie - wie bist du hier reingekommen?«

Ihre grünen Augen blitzten im gelben Licht auf. »Mach bloß keinen Mucks, Michael«, ermahnte sie mich. »Heute Nacht stehen vier Wächter vor deiner Tür. Und die sind alle hellwach und auf der Hut.«

Ich lehnte mich gegen das Kopfteil und strich mir das Schlafanzugoberteil glatt. »Was haben sie mit dir gemacht?«, flüsterte ich. »Nachdem sie dich hier drin bei mir erwischt haben, meine ich.«

»Gar nichts haben sie gemacht«, erwiderte sie. »Ich bin die Adoptivtochter vom General - schon vergessen?«

Ich schüttelte den Kopf.

Sie ließ sich neben mir auf der Bettkante nieder. Sie war ganz in Schwarz gekleidet - schwarzes Oberteil, schwarzer Rock über schwarzer Strumpfhose.

»Ich bin hier, um dich zu warnen«, sagte sie mir mit gedämpfter Stimme. »Hast du dem General das richtige Versteck gezeigt? Ich will es hoffen.«

Ich starrte sie an. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Sollte ich ihr die Wahrheit erzählen?

Sie wartete meine Antwort gar nicht erst ab. »Ich hoffe, du hast die Wahrheit gesagt, Michael. Diese Männer sind verzweifelt - und äußerst grausam. Wenn du sie belegen hast...« Ihre Stimme verlor sich.

Ein Geräusch am Fenster ließ uns beide den Atem anhalten.

Wieder prallte ein großes Insekt gegen die Scheibe.

Mary blickte mir in die Augen. »Haben sie dir von dem Fluch erzählt, Michael?«

»Was? Was für ein Fluch?«, stieß ich mit erstickter Stimme aus.

»General Rameer und seine Leute sind schrecklich abergläubisch«, flüsterte Mary. »Wahrscheinlich waren sie zu abergläubisch, um dir von dem Fluch zu erzählen.«

»Erzähl du es mir«, drängte ich.

»Pukrahs Mumie gehört dem Volk von Jesekien«, erläuterte sie. »Es heißt, wenn Pukrah in die falschen Hände gerät... wenn seine Mumie in böse Hände fällt... dann wird Pukrah zurückkehren! Pukrah wird über die Erde wandeln, bis das Böse vernichtet ist.«

»Wow«, murmelte ich.

»Die Männer sind alle abergläubisch, Michael«, fuhr sie fort. »Klar, sie sind scharf auf den Edelstein, der in der Mumie verborgen ist. Aber hauptsächlich wollen sie diese uralte Mumie selbst. Die sind so abergläubisch! Die glauben, sie können das Königreich nicht regieren, solange sie nicht im Besitz der Mumie sind. Die Mumie ist unglaublich wichtig für sie. Falls du also versuchen solltest, sie reinzulegen...«

Ich stieß einen langen Seufzer aus. Konnte ich ihr die Wahrheit anvertrauen? Konnte ich ihr mein schreckliches Geheimnis sagen?

Nein, entschied ich.

Nein.

Ich glaube zwar, ich kann ihr vertrauen. Aber ich will nicht, dass sie Ärger mit ihrem neuen Vater bekommt. Ich werde mein Geheimnis lieber nicht mit ihr teilen.

»Alles ... in Ordnung«, sagte ich. Aber meine Stimme brach, als ich es aussprach.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.