Gaensehaut 41 - Bei Anruf Monster by Stine R.L

Autor:Stine, R.L. [R.L., Stine]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-05T05:00:00+00:00

15.

Ich blickte mich im Raum um, weil ich herausfinden wollte, wer mir die Nachricht zugeworfen hatte. Doch niemand sah in meine Richtung. Warze und seine Freunde schoben die Stühle an den Tisch zurück und trugen ihre Tabletts zum Rückgabefenster.

Ob einer von ihnen mir den Zettel zugeworfen hatte?

Ich las die Nachricht noch einmal, faltete sie dann zusammen und schob sie in die Hosentasche. Anschließend trug ich mein Tablett zum Rückgabefenster und verließ eilig die Cafeteria.

Auf dem Korridor stieß ich mit Iris zusammen. »Wie geht's, wie steht's?«, fragte sie.

Ich zuckte die Achseln. »Die Ungeheuer scheinen mich zu verfolgen.« Ich seufzte. »Aber ich hab's wohl nicht anders verdient.«

»Ich hab dir doch gleich gesagt, dass ich bei deinem Streich ein mieses Gefühl habe«, erwiderte Iris. »War doch klar, dass dich Tina auf keinen Fall damit durchkommen lassen würde.«

»Tritt es nicht auch noch breit«, murmelte ich unglücklich. »Wenn mich heute wieder so viele Kinder anrufen, drehen meine Eltern durch. Dann bin ich mein Telefon los, so viel ist sicher.«

»Vielleicht solltest du es ausstecken, bevor du ins Bett gehst«, schlug Iris vor.

Gute Idee. Iris war echt schlau. Ich würde das Telefon an diesem Abend vor dem Einschlafen ausstecken. So konnte ich gar nicht erst in eine schwierige Situation kommen.

Frohgemut ging ich neben Iris die Treppe hinauf. Oben knallten überall um uns herum die Türen von Schließfächern. Kinder schoben Mäntel hinein, holten Bücher und Hefte heraus und stopften Sachen in ihre Schulranzen. Jeden Moment musste die Schulglocke

läuten.

Iris blieb an ihrem Schließfach stehen und wandte sich mir zu. Ihre Wangen zeigten plötzlich runde rote Flecken. »Würdest du mir einen Gefallen tun?«, fragte sie.

»Klar«, antwortete ich.

Wurde sie tatsächlich rot? Was wollte sie mich fragen?

»Es ist nicht so einfach, neu an der Schule zu sein«, sagte sie. »Deshalb dachte ich, ich könnte für den Kuchenverkauf am Samstag etwas ganz Besonderes backen. Du weißt schon. Um alle mit meinem großen Einsatz zu beeindrucken. Rah, rah!« Sie hob beide Hände wie eine Cheerleaderin in die Höhe.

Ich lachte und wartete darauf, dass sie fortfuhr.

»Na ja ...« Sie zögerte. »Hättest du Lust, mich morgen nach der Schule zu begleiten und mir dabei zu helfen, die Zutaten einzukaufen? Mehl und Zucker und so? Wir könnten ...«

»Natürlich!«, unterbrach ich sie.

Ich war so aufgeregt, dass ich beinahe gesagt hätte: »Mich hat noch nie ein Mädchen gefragt, ob ich es irgendwohin begleiten möchte!«

Aber irgendwie brachte ich es fertig, cool zu bleiben und nicht damit herauszuplatzen.

»Ich treffe dich dann morgen nach der Schule hinter dem Sportplatz«, sagte ich. »Dann können wir alles einkaufen und ich helfe dir beim Tragen.«

Starker Mann, was?

Sie bedankte sich bei mir und ich lief glücklich über den Korridor zu meinem Schließfach. Am liebsten wäre ich gehüpft – oder geflogen! Iris mag mich, dachte ich. Ein Mädchen an meiner Schule mag mich. Wahrscheinlich denkst du, das ist doch keine große

Sache. Aber für mich war es eine riesengroße Sache!

Das änderte meine Stimmung völlig. Es ließ mich all den Ärger vergessen, den ich gehabt hatte. Es ließ mich vergessen, dass ich ich war!

Was für ein toller Tag!, sagte ich mir.

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