Fire (Die Elite 2) by Vivien Summer

Fire (Die Elite 2) by Vivien Summer

Autor:Vivien Summer
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-04-05T16:00:00+00:00


20

»Wo sind wir hier?«, fragte ich in die angespannte Stille hinein, ohne dass ich Theo ansah. Ich war viel zu fixiert auf die Menschen, die mich immer noch anstarrten, als wäre ich ein Alien, das in ihr Territorium eingedrungen war.

Der Anführer trat einen Schritt vor und legte auf einmal seinen Arm um meine Schultern.

»Genau genommen«, begann er mit einem stolzen Lächeln, das man sofort aus seiner Stimme heraushörte, »befinden wir uns in den ehemaligen Maschinenräumen der alten U-Bahn.«

»U-Bahn?«, fragte Kay hinter mir skeptisch und trat ebenfalls näher heran. Allerdings wirkte sie nicht gerade zufrieden; und ich war es irgendwie auch nicht.

Ich hatte wenigstens gehofft irgendein bekanntes Gesicht wiederzuerkennen – aber Chris hatte uns in einen Haufen Fremder geworfen. Fremde, denen wir blind vertrauen mussten, weil sie die Einzigen waren, die uns in dieser Situation wenigstens einen gewissen Schutz bieten konnten.

Das beinhaltete aber nicht Theos schweren Arm auf meinen Schultern. Er nickte. »Eigentlich hieß es mal Untergrundbahnen, kurz U-Bahn. Nachdem sie abgeschaltet worden sind, hat man hier unten quasi alles stehen und liegen gelassen.«

»Und wir sind hier sicher?«, wollte ich wissen, woraufhin ich endlich den Blick von den kleinen, quer verteilten Grüppchen losreißen konnte.

Theo hatte ein bisschen Dreck im Gesicht, was im Licht der vielen Feuerstätten erst richtig deutlich wurde. Wenn ich so schmutzig gewesen wäre, hätte ich bestimmt wie ein Kleinkind ausgesehen, das zu viel im Matsch gespielt hatte, aber er strahlte immer noch eine ungewöhnliche Autorität aus, die mich irgendwie an Chris erinnerte.

Ich fühlte mich unter seinem intensiven Blick fast sogar eingeschüchtert, obwohl er gerade ziemlich freundlich schien. »Es gibt hier unten nur vier Regeln«, antwortete er ausweichend auf meine Frage; in seine dunkelbraunen Augen trat ein merkwürdiges Glitzern. »Erstens, wir halten uns von den Wracks der alten Bahnen fern. Zweitens, hier geht niemand auf Alleingang. Drittens, wir machen unsere Arbeit ohne Widerworte. Viertens, wir verschwenden keine Munition.«

Da er mich immer noch so eindringlich ansah, nickte ich mechanisch. Wenn ich es vermeiden konnte, würde ich gern erst mal für ein paar Tage keine Waffe in den Händen halten. Ich musste nach wie vor mit dem Bild von der Soldatin kämpfen, die Chris hinter mir erschossen hatte. Dass ihr Blut immer noch an mir klebte, weckte den Wunsch nach einer Dusche.

Aber ob es hier unten überhaupt eine gab?

»Wenn ihr diese Regeln einhaltet, ist das im Moment der sicherste Ort, den ihr finden könnt«, endete Theo schließlich und holte mich damit zum eigentlichen Thema zurück.

Sicherheit. Mal abgesehen davon, dass ich nicht mehr allein und hundertprozentig von einem Haufen Waffen umzingelt war, fühlte ich mich nicht besonders sicher. Vielleicht änderte sich das ja, wenn ich wieder zur Ruhe kam und eine Nacht darüber geschlafen hatte.

Ich wehrte mich nicht dagegen, als Theo sich plötzlich mit mir in seinem Arm vorwärtsbewegte. Froh darüber, dass sich anschließend alle anderen von uns abwandten und sich wieder ihrem Essen widmeten, ließ ich mich einfach von ihm mitziehen. Die Schritte hinter mir ließen darauf schließen, dass Kay und die anderen uns folgten.

Während wir schweigend näher an die Menschen



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