Fever Pitch by Nick Hornby

Fever Pitch by Nick Hornby

Autor:Nick Hornby [Hornby, Nick]
Die sprache: eng
Format: epub
Herausgeber: Unknown publisher
veröffentlicht: 2013-10-11T22:00:00+00:00


Leben nach dem Fußball

Arsenal gegen Valencia – 14.5.80

Fußballteams sind außerordentlich einfallsreich, wenn es darum geht, Wege zu finden, ihren Anhängern Kummer zu bereiten. Sie führen in Wembley und verschenken das Spiel letztlich; sie übernehmen die Tabellenspitze der ersten Division und dann geht ihnen abrupt die Luft aus; sie schaffen im schweren Auswärtsspiel ein Unentschieden und verlieren zu Haus das Wiederholungsspiel; in der einen Woche schlagen sie Liverpool und unterliegen in der nächsten Scunthorpe; sie verleiten dich dazu, Mitte der Saison zu glauben, daß sie Aufstiegsaspiranten sind und dann werden sie durchgereicht … immer wenn du glaubst, daß du dich auf das Schlimmste, was passieren kann, eingestellt hast, lassen sie sich irgend etwas Neues einfallen. Vier Tage nach der Finalniederlage gegen West Harn verlor Arsenal auch gegen Valencia im Endspiel des Europapokals der Pokalsieger, und die Siebzig-Spiele-Saison war unter dem Strich erfolglos. Wir waren der spanischen Mannschaft spielerisch überlegen, konnten aber kein Tor erzielen, und das Spiel ging ins Elfmeterschießen; Brady und Rix verschossen ihre (manche behaupten, daß Rix nach dem Trauma dieser Nacht nicht mehr derselbe war, und ganz sicher ist, daß er nie wieder die Form erreichte, die er Ausgang der Siebziger hatte, obwohl er später für England spielen sollte), und das war’s dann. Soweit ich weiß, gibt es keinen anderen englischen Club, der zwei Endspiele in einer Woche verloren hat, aber trotzdem fragte ich mich in den Jahren danach, als eine Niederlage in einem Finale das Äußerste war, worauf Arsenalanhänger zu hoffen wagten, warum ich mich so niedergeschlagen gefühlt hatte. Doch jener Abend hatte auch einen wohltuend reinigenden Nebeneffekt: Nach sechs geballten Wochen, die aus Halbfinals und Endspielen, Radiohören und dem Auftreiben von Karten für Wembley bestanden hatten, war das Fußball-Wirrwarr vorbei, und es gab nichts, womit es zu ersetzen war. Ich mußte mir endgültig Gedanken darüber machen, was ich unternehmen sollte, statt mich damit zu beschäftigen, was der Trainer von Arsenal unternahm. Also bewarb ich mich an der pädagogischen Hochschule in London und gelobte – nicht zum letzten Mal –, niemals zuzulassen, daß der Fußball das Leben vollständig ersetzte, egal wie viele Spiele Arsenal in einem Jahr bestritt.



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