Feuerprobe by Josephine Angelini

Feuerprobe by Josephine Angelini

Autor:Josephine Angelini [Angelini, Josephine]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783862720095
Herausgeber: Dressler Verlag
veröffentlicht: 2014-09-18T22:00:00+00:00


Gideon betrat Rowans Haus und stieg die sechs Etagen bis zu seinem Penthouse hoch. Rowan hatte den Schutzzauber draußen nicht geändert, aber Gideon war sicher, dass er den Schutz in der Wohnung verstärkt hatte. Er hätte es von Carrick überprüfen lassen sollen.

Gideon wusste, dass diese Aktion keine gute Idee war. Das Treffen mit den Ratsmitgliedern hatte erst vor ein paar Stunden geendet, aber es war ihm immer noch nicht gelungen, den bitteren Geschmack aus dem Mund zu bekommen. Die anderen hatten solche Angst vor Rowan. Solche Angst davor, von der Hexe bei einem Fehler ertappt zu werden, dass sie lieber riskierten, sich die Entdeckung des Jahrhunderts durch die Finger gleiten zu lassen.

Der Rat hatte einfach nicht genug Fantasie, um zu begreifen, wie wichtig diese andere Version von Lillian sein konnte. Sie konnte das Gleichgewicht der Macht in dieser Welt verändern, sofern es Gideon gelang, ihre Existenz zu beweisen.

Gideon klopfte an Rowans Tür und wartete. Er ignorierte den Impuls, ihn in Gedanken anzusprechen. Was ohnehin nicht funktionieren würde. Als Rowan Lillian verlassen hatte, hatte er seinen Wunschstein zertrümmert und im ganzen letzten Jahr einen neuen benutzt, einen, zu dem Gideon keinen Zugang hatte. Gideon berührte seinen eigenen Wunschstein und die Vorstellung ließ ihn schaudern. Er hatte schon einmal jemanden leiden sehen, dessen Stein zerschmettert worden war, und er war überzeugt, dass es sich anfühlen musste, als würde einem bei lebendigem Leib ein Arm abgehackt oder ein Auge ausgestochen. Nachdem sich der Unglückliche erholt hatte, hatte er einen neuen Wunschstein auf sich geprägt, doch es hatte Wochen gedauert, bis er mehr tun konnte, als nur vor sich hin zu leiden. Gideon hatte schon immer gewusst, dass Rowan stark war, aber seinen eigenen Stein zu zertrümmern? Das war etwas, das sich Gideon nie im Leben vorstellen konnte.

Er klopfte noch einmal. Er wusste, dass Rowan zu Hause war. Er wusste auch, dass ein Mädchen bei ihm war. In all den Jahren, die er Rowan nun schon kannte – selbst im letzten Jahr, als er keinen Kontakt mehr mit ihm gehabt hatte –, hatte Rowan noch nie ein anderes Mädchen als Lillian mit zu sich genommen. Zugegeben, seine Spione hatten berichtet, dass er mit einer dunkelhaarigen Außenländerin zusammen gewesen war, aber Haare waren leicht zu färben. Gideon wusste, dass sie diese »andere Lillian« war, die er brauchte. Er spürte es. Und der Rat würde ihm später dafür danken, auch wenn er jetzt gegen dessen Wunsch handelte.

Rowan öffnete die Tür. Er schien gerade ein Bad genommen zu haben. Er trug nur eine weite Leinenhose, seine Haare waren nass und an seinem Hals klebte noch etwas Rasierschaum. Gideon lächelte und unterdrückte das Verlangen, dem gut aussehenden Bastard ins Gesicht zu schlagen. Der verdammte Kerl sah mit jedem Jahr besser aus.

»Hi, Rowan«, sagte er leichthin. »Bisschen spät für eine Rasur, oder?«

»Gideon«, erwiderte Rowan mit steinerner Miene. »Was willst du hier?«

»Darf ich reinkommen?«

»Was willst du hier?«, wiederholte Rowan und drehte die Schultern so, dass sie den Eingang versperrten.

»Ich versuche, dir zu helfen.« Gideon seufzte. »Es gehen Gerüchte um.«

»Gerüchte«, widerholte Rowan herablassend.



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