Fette Fee: Roman (German Edition) by Claudia Brendler

Fette Fee: Roman (German Edition) by Claudia Brendler

Autor:Claudia Brendler [Brendler, Claudia]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783423424066
Herausgeber: Deutscher Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2015-03-16T23:00:00+00:00


Als sie vom Rhein wieder in die dämmrige Straße einbogen, stand Krächzis Fiat vor der Haustür. Ohne ein Wort machten sie kehrt, gingen zur Bushaltestelle. Sie müsse sowieso in die Stadt, sagte Jill, sie brauche Schmuck für die Bühne. Eigentlich auch Klamotten.

»Kennst du gute Secondhandläden, Feli?«

»Seh ich so aus?«

Der Bus hielt, und Jill nahm ihren Arm, als könnte sie nicht alleine einsteigen.

Wir kriegen das in den Griff, wie überaus amüsant.

»Was für Klamotten suchst du denn?« Sie fragte gegen Eef an, gegen ihr Kichern, es kratzte, irgendwo im Hinterkopf.

»Na ja, für eine … stell dir einfach eine Frau vor, so um die vierzig, vielleicht etwas jünger, eine, die … na ja, einfach perfekt sein möchte, eine perfekte … äh … Frau.«

»Die spielst du in deiner neuen Nummer?«

»Ja.«

»Und das ist witzig?«

»Wir müssen aussteigen.«

Jill hüpfte vor ihr die Treppe zur U-Bahn hinunter, einem Mann entgegen, der auf sie zukam, winkend, mit wehendem Mantel.

»Sven! Du! Na so was!«

Er umarmte Jill, hauchte ein Küsschen rechts, eins links in die Luft. Und schaute küssend, über Jills Schulter hinweg, zu ihr.

»Sven, das ist Feli. Meine … na ja, die Tochter meines Freundes.«

»Wow, das ist sie also.«

Der Mann schaute ihr erst in die Augen, dann wanderte sein Blick nach unten, über den gelben Pullover unter der offenen Jacke, in dem sie aussehen musste wie eine überdimensionale Grapefruit, dann weiter zu ihren Jeans-Säulenbeinen und langsam wieder hinauf.

»Wir … ja, wir gehen in die Stadt.« Wie hoch Jills Stimme plötzlich war, so redeten Erdenbewohner, wenn sie unsicher oder verknallt waren oder beides. »Klamotten kaufen, für die … na ja, die Bühnenfigur halt.«

»Muttiklamotten? Gute Idee. Mutter und Tochter beim Einkaufen, darüber könnte man auch …«

»Wir müssen jetzt, bis morgen, Sven!«

Jill drängte sich an ihm vorbei, und dieser Sven versäumte es nicht, ihr ein »Tschüss, Feli« nachzurufen. Bevor sie sich für eine passende Erwiderung entschieden hatte, war Jill schon halb durch die Unterführung, drehte sich zu ihr um, umflattert von ihrem dünnen Mantel. Die Idee kam plötzlich. Und Felicia sprach sie so bestimmt aus wie Birgit, wenn sie eine Eingebung hatte für genau das richtige Möbelstück für einen Raum.

»Eine Lederjacke. In Hellbraun. Das würde die perfekte Frau tragen.«



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