FCKNG X-mas: Benedict Thiago Ramirez (Vancouver Underground 1) (German Edition) by Marina Ocean

FCKNG X-mas: Benedict Thiago Ramirez (Vancouver Underground 1) (German Edition) by Marina Ocean

Autor:Marina Ocean [Ocean, Marina]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2022-10-18T22:00:00+00:00


***

Mein Arm liegt lässig über der Schulter von Aurora und sie schmiegt wieder ihren Kopf an meine Brust. Das fühlt sich verdammt genial an, auch wenn ich keinen blassen Schimmer habe, was ich hier überhaupt tue. Das Mädchen ist mir ans Herz gewachsen. Mein Plan war zwar definitiv ein anderer, aber was will ich machen? Manchmal lösen sich Pläne in Luft auf oder werden durch Gegebenheiten durchkreuzt, die einfach nicht vorhersehbar sind. Vielleicht fühle ich mich auch nur schuldig, was mein Urteilsvermögen trübt. Weil ich mich von meinem Instinkt hätte leiten lassen müssen und nicht blind auf das vertrauen hätte dürfen, was ich gesehen habe. Dann wäre die Sache auf dem Friedhof sicher anders abgelaufen und die im Schiff unter Deck erst gar nicht passiert. Ich kann dennoch nicht leugnen, dass ich so verdammt stolz auf sie bin. Sie hat sich zur Wehr gesetzt. Das ist meine Princesa! In meiner Gegenwart auf dem Friedhof hat sie das leider nicht getan. Ich habe sie verletzt, verfluchte Scheiße! Das war nie meine Absicht! Und das will ich wiedergutmachen. Warum? Weil sie mir inzwischen etwas bedeutet. Es könnte mir egal sein, das war es sonst jedes Mal. Ist es aber leider nicht mehr, weshalb auch immer.

Ich lege meine Hand unter ihr Kinn, hebe ihren Kopf an und küsse sie.

»Wofür ist das denn?«, fragt sie, als ich mich von ihr löse.

»Einfach so«, lüge ich. Wenn ich sie küsse, geht es mir besser. Auch so eine Sache, die ich weder verstehe, noch akzeptieren oder gutheißen kann. Und trotzdem ist es, wie es ist.

»Seit wann küsst du mich einfach so?« Argwöhnisch beäugt sie mich. Aurora glaubt mir kein Wort. »Noch vor wenigen Stunden wolltest du mich nicht.«

»Wie war das mit dem Brauch und der Jungfrau?«, entgegne ich und will sie erneut küssen, aber sie weicht ein kleines Stück zurück. Ich möchte nur ablenken, das ist mir klar. Aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel … Wie sollte ich ihr auch erklären, was derzeit in mir vorgeht? Dass ich sie süß finde, ich mich schuldig fühle und sie darüber hinaus längst meine Princesa ist.

»Wir sind aber nicht mehr auf Yucatán. Darüber hinaus habe ich gelogen. Einen solchen Brauch gibt es nicht.« Es ist ihr sichtlich unangenehm, das zuzugeben. Ich habe mir so etwas bereits gedacht, lasse es aber unkommentiert. »Von der Tatsache einmal ganz abgesehen, dass auch keine Jungfrau mehr zugegen ist.« Ihre Wangen färben sich leicht rötlich, doch mir versetzt ihre Antwort einen üblen Schlag in die Magengegend.

»Aurora, ich …«

»Sei still«, flüstert sie und nimmt meinen Kopf in die Hände. »Wenn ich ein romantisches Erstes Mal bei Kerzenschein mit einem Waschlappen von Mann gewollt hätte, hätte ich nicht mit aller Macht versucht, dir näherzukommen, oder?« Anschließend legt sie ihre Lippen auf meine. Doch diesmal bin ich es, der zurückweicht.

»Warum hast du gelogen?«

»Weil ich dich wollte, seitdem ich dich gesehen habe.«

»Du hättest es mir dennoch sagen müssen!«

»Wozu? Um dir noch einen Grund mehr zu geben, mich abzulehnen? Niemals hättest du mich angerührt, wenn du gewusst hättest, dass ich noch nie …«

»Woher willst du das denn wissen?«

»Thiago, ich kenne dich.



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